Der am 06.07.1964 mit einer Atlas-LV3 Agena-D von der Vandenberg AFB gestartete Geheimsatellit OPS 3684 gehörte zur Serie der GAMBIT Fotoaufklärungssatelliten (Programm 206). Die KeyHole KH-7 Kamera der Firma Eastman Kodak an Bord des Satelliten sollte dem NRO hochauflösende Bilder ausgewählter Objekte liefern. Zu diesem Zweck führte die Bahn im Extremfall in nur 121 km Höhe über das Zielgebiet hinweg, was allerdings die Missionsdauer begrenzte. Zur Enttäuschung der Experten fiel auch bei diesem Satelliten unter zunächst unerklärlichen Umständen das Orientierungssystem aus. Die Rückführung und Bergung der Filmlandekapsel am 08.07.1964 nach nur 34 Orbits verlief zwar nach Plan, brauchbare Aufnahmen fanden sich aber nicht (beste Auflösung 15 m bzw. 50 ft). Damit wiederholten sich mehr oder weniger die Probleme der vorangegangenen Mission. Eine gründliche Analyse des Problems führte schließlich auf die richtige Spur. Offenbar konnte einer der eingesetzten Sensoren unter bestimmten Umständen nicht zwischen dem Weltall und der kalten Antarktis unterscheiden. Das brachte die Ausrichtung des Satelliten durcheinander. Man fand eine pragmatische Lösung, indem beschlossen wurde, die Lagekontrolle beim Überflug der Antarktis zukünftig einfach komplett zu deaktivieren. Lohnenswerte Ziele gab es dort ohnehin nicht aufzuklären.
Erstmals wurde bei einer GAMBIT Mission ein kleiner ELINT Sub-Satellit mitgeführt. Der Natur seiner Mission entsprechend, wurde von ihm nicht einmal ein Name veröffentlicht. Lediglich der Programmname P-11 wurde relativ früh bekannt. Die Bezeichnungen EHH-A3 bzw. SSF entsprangen hingegen den Versuchen von Beobachtern, derartige Satelliten u.a. anhand von Bahndaten in Gruppen einzuteilen und zu klassifizieren. Allgemein wird angenommen, daß die Aufgabe der Satelliten darin bestand, die Daten von ABM Radaranlagen in der sowjetischen Einflußsphäre zu analysieren. Laut einer Quelle trug der am 07.07.1964 mitgeführte P-11 4301 Satellit die Missionsnummer 7304. Offenbar handelte es sich um eine sehr spezielle Nutzlast, von Applied Technology Industries (ATI) konzipiert, die in dieser Zusammenstellung nur einmal flog. Der Codename des Unternehmens lautete NOAH’s ARC. Knapp drei Monate lieferte der Satellit Informationen.