Mit einer
Titan-23 C wurde am 01.10.1979 eine streng geheime, von der
USAF lediglich als
OPS 1948 bezeichnete, Nutzlast von Cape Canaveral gestartet. Ihr Typ oder gar technische Details sind auch heute noch nicht deklassifiziert. Vermutlich durch gezielte Indiskretion wurde die These gestützt, daß es sich um einen Raketenfrühwarnsatelliten des Programms
IMEWS gehandelt haben könnte. Das ist jedoch nach allen heute vorliegenden Fakten falsch. Vielmehr deuten eine Reihe von Indizien auf einen großen
SIGINT Satelliten hin. Das entsprechende Programm wird mit den Codenamen
CHALET und
VORTEX in Verbindung gebracht. Vermutlich handelte es sich nach 1978 um den zweiten Satelliten der
VORTEX Serie, die, unter neuem Codenamen, das
CHALET Programm weiter führten. Ein Bericht der New York Times hatte im Sommer 1979 den bisherigen Codenamen öffentlich gemacht, was den Wechsel veranlaßte. Nach unbestätigten Angaben war dieser zweite
VORTEX Satellit modifiziert worden, um zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Ursprünglich war das
CHALET/
VORTEX Programm ausschließlich für
COMINT (
Communication Intelligence) Aufgaben konzipiert worden. Der Verlust von gegen die Sowjetunion gerichteten Abhörstationen im Iran nach der der Islamischen Revolution
1978/79 und die Erkenntnis, das geheime Dokumente zum
RHYOLITE Programm an den
KGB verkauft worden waren, förderten den Bedarf nach alternativen Lösungen für die Gewinnung von
SIGINT (
Signals Intelligence) Informationen. Vor allem zum sowjetischen Raketen und Antiraketen-Programm.
VORTEX bot dafür die beste Basis. Wenn auch über das Aussehen von
VORTEX 9 nur gemutmaßt werden kann, dürfte doch feststehen, daß er über gewaltige Antennen zum Abhören von Funkverkehr auf unterschiedlichsten Frequenzen verfügt.