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Magsat (1:2 Modell im NASM)
Magnetfeldanomalien nach Daten von Magsat
Die dritte (und letzte) Applications Explorer Mission AEM-​C der NASA startete am 30.10.1979 beim, wegen zu starker Höhenwinde um einen Tag verschobenen, Jungfernflug der Scout-​G1  von der Vandenberg AFB. Der Satellit mit dem Namen MAGSAT vermaß mit hoher Genauigkeit das Erdmagnetfeld und erkundete Anomalien in der Erdkruste. Dazu war er u.a. mit zwei hochempfindlichen Magnetometern an einem auf 6 m ausfahrbaren Scherengitter ausgerüstet. Der Satellitenbus dagegen war ein Standardmodul, das auch für die SAS (Small Astronomy Satellite) Serie innerhalb des Explorer Programms eingesetzt worden war (genaugenommen waren überwiegend „übriggebliebenene“ Teile aus dem SAS-​C Programm verbaut worden). Mit dem Einsatz standardisierter Komponenten innerhalb des AEM Programms versuchte die NASA einmal mehr, die Kosten für ihre wissenschaftlichen Missionen zu reduzieren. Im Fall von MAGSAT war die wissenschaftliche Ausbeute die Investitionen ganz sicher wert. Denn bis in die 1990er Jahre blieben die Messungen von MAGSAT die exaktesten hinsichtlich des Verlaufs der Magnetfeldlinien der Erde. Und in Verbindung mit jüngeren Messungen ergaben sich beispielsweise Hinweise auf eine bevorstehende „Umpolung“ des Erdmagnetfeldes. Voraussetzung für die exakte Vermessung des Magnetfelds war eine ebenso präzise räumliche Stabilisierung des Satelliten. Dank des damals noch neuen RCA 1802 Mikroprozessors konnten die zugrunde liegenden Berechnungen weitgehend autonom vom Bordcomputer des Satelliten ausgeführt werden. Das sollte sich als wegweisend für spätere Missionen erweisen. Bereits am 01.11.1979 wurde der Magnetometerausleger ausgefahren und wenige Tage später begann der Routinebetrieb. Die wissenscahftliche Mission war auf 150 Tage veranschlagt worden. Tatsächlich lieferte MAGSAT aber bis unmittelbar vor seinem Wiedereintritt in die Atmosphäre am 11.06.1980 Meßdaten.