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„Himawari“ 3 vor der Montage der Nutzlastverkleidung

Japans dritter meteorologischer Satellit gelangte am 02.08.1984 an Bord einer N-​II Rakete vom Raumfahrtgelände Tanegashima aus auf eine Synchronbahn, wo er über 140° Ost positioniert wurde. Wie bereits der erste und zweite GMS (Geostationary Meteorological Satellite) war auch GMS 3  bzw. „Himawari“ 3 in den USA bei Hughes unter japanischer Beteiligung (NEC) gefertigt worden. Aufgrund der begrenzten Nutzlastkapazität der N-​II im Vergleich zur beim ersten Start eingesetzten Delta 2914 machte sich aber bei den folgenden Exemplaren die Umstellung auf eine konsequente Leichtbauweise erforderlich. GMS 3  gelangte ohne Probleme auf die vorgesehene geostationäre Position und lieferte von dort meteorologische Radiometer-​Aufnahmen im sichtbaren und infraroten Spektralbereich, sammelte Daten zahlreicher kleiner Meßstationen, beobachtete den Fluß solarer Partikel und übertrug schließlich meteorologische Daten an ein Netz von Bodenstationen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der achtmal täglich Bilder übermittelt hatte, konnten diese bei GMS 3 nun alle dreißig Minuten abgerufen werden. Ab Februar 1995 diente der Satellit nur noch als Backup-​Exemplar auf 120° Ost und wurde schließlich im Juni 1995 abgeschaltet.
Wenige Tage vor dem Start von GMS 3 war in den USA der, ebenfalls von Hughes Aerospace gebaute und konstruktiv sehr ähnliche, GOES 5 Satellit ausgefallen. Nach dem vorzeitigen Versagen von sechs meteorologischen Satelliten der NOAA (nur zum Teil von Hughes gebaut) stand der Hersteller in den USA unter massivem Druck. Auch finanziell entwickelte sich das Programm zu einem Desaster, hatte man doch einen Vertrag abgeschlossen, der das Erreichen bestimmter Leistungsziele garantierte. GMS 3, der die Lebensdauer-​Zielmarke von fünf Jahren um mehr als 100% überbot, war da eine wohltuende Ausnahme. Das konnte allerdings 1984 noch niemand ahnen.