Nur spärliche Informationen erschienen in den chinesischen Medien aus Anlaß des Starts einer CZ-4C Rakete am 20.11.2013 vom Raumfahrtgelände Taiyuan. Der Satellit wurde als Yaogan 19 identifiziert und mit den üblichen Standardfloskeln als Erderkundungssatellit klassifiziert, der wissenschaftlichen Experimenten, der Suche nach Rohstoffen, der Ernteprognose, der Vorbeugung von Naturkatastrophen und Hilfe im Katastrophenfall dienen sollte. Die erreichte Umlaufbahn in 1.200 km Höhe bei 100° Bahnneigung wies große Ähnlichkeit zu den beiden Yaogan 8 und Yaogan 15 Missionen auf. Auch diese waren mit CZ-4 C von Taiyuan aus auf solche Bahnen gestartet und als Erderkundungssatelliten bezeichnet worden. Vermutlich repäsentierten alle drei Satelliten das Modell eines Fotoaufklärungssatelliten mit hochauflösender Optik. Wobei allerdings die Umlaufbahn mit über 1.000 km Höhe ungewöhnlich hoch gewählt worden wäre. Eine, wenigstens in Teilen, zivile Nutzung ist daher nicht unwahrscheinlich. Vom ersten Exemplar der Baureihe, YG-8 , verlautete, daß das Changchun Light Technology Institute das optische System entwickelt hatte. Das bestätigte immerhin einen optischen Aufklärungssatelliten. Um die Jahrtausendwende hatte Rußland mit dem Araks-N Satellitenmodell einen ähnlichen Ansatz verfolgt. Wegen technischer Probleme war die Frage, ob die Vorteile einer so hohen Bahn (längerer „Verweilzeit“ über der aufzuklärenden Region) die Nachteile (niedrigere Auflösung) aufwogen, damals nicht eindeutig geklärt worden. Das chinesische Militär hatte die Frage für sich aber offenbar mit ja beantwortet. Den Yaogan 19 erhielt noch mehrere Nachfolger.