Äußerst ungewöhnlich waren die Umstände des Starts des Geheimsatelliten USA 257 bzw. CLIO am 17.09.2014 von Cape Canaveral. Bei Missionen im Auftrag des NRO oder DoD gab es normalerweise wenigstens reichlich Bildmaterial von der Startvorbereitung und einen Hinweis auf den Auftraggeber. Diesmal wurde lediglich bestätigt, daß der Start im Auftrag einer namentlich nicht benannten US Regierungsbehörde erfolgte. Hersteller des Satelliten war offenbar Lockheed Martin. Weitere Hinweise auf die Natur des Satelliten wurden nicht öffentlich. Naheliegend war allerdings ein Bezug zu dem im September 2009 ebenfalls mit einer Atlas V Mod. 401 gestarteten USA 207 alias PAN. Auch dieser war von Lockheed Martin gebaut worden und sein Start erfolgte unter ähnlich strenger Geheimhaltung. Auch die Namensgebung mit Bezug zur griechischen Mythologie sprach für diese Annahme. Allerdings gab es auch fünf Jahre nach dem Start von PAN nur Spekulationen zu dessen Aufgabenstellung. Amateure hatten häufige Wechsel seiner geostationären Position über der Region Mittlerer Osten registriert. Ein nachträglich veröffentlichtes Foto zeigte einen äußerlich nur geringfügig veränderten A2100 A Kommunikationssatelliten. Das nährte u.a. Spekulationen, wonach über den/die Satelliten die Steuerbefehle für Unmanned Aerial Vehicles, besser bekannt als Drohnen, übertragen wurden. Im Jahr 2016 sollten sich die Rätsel teilweise lösen. Geheimdokumente legten offen, daß die beiden NEMESIS Satelliten FORNSAT (Foreign Satellite) Datensammlung betrieben. Dazu manövrierte das Kontrollzentrum sie in unmittelbare Nähe des abzuhörenden Kommunikationssatelliten. Dank vielfältiger Antennen und Kommunikationstechnik konnten die mit unterschiedlichsten Standards arbeitenden Satelliten problemlos „belauscht“ werden, ohne daß Glasfaserkabel oder Bodenstationen in den auszuforschenden Ländern angezapft werden mußten.