Nach dem Abschluß einiger Studien zu möglichen Weiterentwicklungen der Ariane Rakete beschloß die ESA 1980 die Aufnahme konkreter Entwicklungsarbeiten für zwei neue Varianten, die Ariane 2 und Ariane 3. Zur Erhöhung der Nutzlastkapazität wurden in der Erst– und Zweitstufe der Brennkammerdruck erhöht. Außerdem vergrößerte man den Treibstoffvorrat der Erststufe L140. Daraus resultierte die neue Bezeichnung L140 B bzw. L145, wobei die Zahl für die Treibstoffmasse in Tonnen steht. Auch bei der kryogenen Drittstufe wurde zur Verlängerung der Brenndauer der Treibstoffvorrat vergrößert, was sich in der neuen Bezeichnung H10 (statt bisher H8) niederschlug. Ferner wurden das Drittstufentriebwerk mit einer längeren Düse ausgestattet und der Brennkammerdruck von 30 auf 35 bar erhöht. In Verbindung mit einer größeren Nutzlastverkleidung ermöglichten die Modifikationen den Transport von nunmehr knapp 2.200 kg auf geostationäre Übergangsbahnen. Der erste Einsatz der Ariane 2 scheiterte am 30.05.1986, als die Drittstufe nicht zündete. Da dieser Fehler bereits zuvor beobachtet worden war, wurde eine komplette Überprüfung und Überarbeitung der Zündvorrichtung eingeleitet, was schließlich auch zum Erfolg führte.