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Sojus-​U 11A511U mit Fregat 14S44 

Trägerrakete

Sojus-U 11A511U mit Fregat 14S44

Die Sojus-​U (Erzeugnis 11A511U) wurde zu Beginn der 1970er Jahre als verbesserter und standardisierter Nachfolger einer Reihe von Raketenmodellem aus der R-​7  Familie entwickelt. Abgelöst wurden von ihr sowohl die ursprüngliche Sojus (Erzeugnis 11A511), als auch die nur in geringer Stückzahl eingesetzte Sojus-​M (Erzeugnis 11A511M) und vor allem die Woschod (Erzeugnis 11A57). Erfahrungen aus dem Betrieb dieser Raketen flossen in die Entwicklung der Sojus-​U ein. Modifikationen der verschiedenen Baureihen wurden nun standardisiert. Vor allem die Grundstufen wurden verbessert und erhielten überarbeitete Triebwerke. Das Brennregime wurde verändert und ein verbessertes Zeitschaltwerk eingeführt, das eine exaktere Einhaltung des Startzeitpunktes garantieren sollte. Eine höhere Sicherheit ergab sich aus der Möglichkeit, nun erstmals die bereits gezündeten Triebwerke auf der Rampe wieder abzustellen. Die Sojus-​U wurde von vornherein so ausgelegt, daß sie sowohl den Ansprüchen unbemannter als auch bemannter Missionen genügte. Nach ersten Einsätzen ab Mai 1973 zum Start von Zenit Fotoaufklärungssatelliten begannen im Jahr darauf auch die bemannten Missionen im Sojus Programm. Nach verschiedenen Modernisierungsprogrammen steht die Sojus-​U auch heute noch im Einsatz und zählt zu den zuverlässigsten Raketen überhaupt. Mit Sicherheit handelt es sich aber um das am häufigsten eingesetzte Raketenmodell. Ende der 1990er Jahre wurde die Sojus-​U von dem privaten Startanbieter Starsem nochmals überarbeitet und wurde mit den neuen manövrierfähigen Viertstufen vom Typ „Ikar“ bzw. „Fregat“ eingesetzt. Während jedoch der „Ikar“ keine Zukunft beschieden war, setzte sich die „Fregat“ durch. Da die neue Endstufe einen größeren Durchmesser aufwies, als beispielsweise der Block-​L der Molnija Rakete, mußte eine neue Nutzlastverkleidung entworfen werden. NPO Lawotschkin lieferte die Konstruktion aus zwei Aluminium-​Halbschalen passend zur ebenfalls aus dem eigenen Konstruktionsbüro stammenden „Fregat“. Die Variante der Sojus mit der neuen Viertstufe erhielt zudem verbesserte Triebwerke in Erst– und Zweitstufe. Veränderte Einspritzköpfe sorgten vor allem für einen besseren spezifischen Impuls. Erst nach der Jahrtausendwende begann die Einführung der nochmals verbesserten Sojus-​2  Familie mit neuen Computern und stärkeren Triebwerken bei ansonsten gleichem Grundkonzept.


Gesamtsystem
Nation Rußland 
Bezeichnung(en) Sojus-​U 11A511U / Fregat 14S44 
Entwicklungszeitraum
erster Start 08.02.2000 
Einsatzzeitraum 2000 
Stufenzahl
Gesamthöhe ca. 42,5 m 
Spannweite über Stabilisierungsflächen 10,30 m 
max. Nutzmasse
Leermasse
Treibstoffmasse
Startmasse ca. 308.000 kg 
Startschub 4.146 kN 
1. Stufe (Außenblöcke)
Hersteller ZSKB Progress 
Bezeichnung(en) Block B, W, G, D 
Länge 19,82 m 
max. Durchmesser 2,68 m 
max. Spannweite über Stabilisierungsfläche 3,82 m 
Leermasse
Treibstoffmasse
Gesamtmasse
Antrieb je 1 Vierkammer-​Flüssigkeitstriebwerk NPO Energomasch RD-​107 A (Erzeugnis 14D21) + 2 Vernier-​Triebwerke 
Treibstoff Kerosin T-​1 + Flüssigsauerstoff 
Startschub
spezifischer Impuls (Seehöhe) ? 
Brenndauer 118 s 
2. Stufe (Zentralblock)
Hersteller ZSKB Progress 
Bezeichnung(en) Block A 
Länge 27,76 m 
max. Durchmesser 2,95 m 
Leermasse
Treibstoffmasse
Gesamtmasse
Antrieb 1 Vierkammer-​Flüssigkeitstriebwerk NPO Energomasch RD-​108 A (Erzeugnis 14D22) [RD-​118] + 4 Vernier-​Triebwerke 
Treibstoff Kerosin T-​1 + Flüssigsauerstoff 
Vakuumschub
spezifischer Impuls (Vakuum) 320 s 
Nominal-​Brenndauer 290 s 
3. Stufe
Hersteller ZSKB Progress 
Bezeichnung(en) Erzeugnis 11S510 Block I 
Länge 6,74 m 
max. Durchmesser 2,66 m 
Leermasse 2.700 kg 
Treibstoffmasse 22.600 kg 
Gesamtmasse 25.300 kg 
Antrieb 1 Vierkammer-​Flüssigkeitstriebwerk KB Chimawtomatiki RD-​0110 + 4 Vernier-​Triebwerke 
Treibstoff Kerosin T-​1 + Flüssigsauerstoff 
Vakuumschub 298 kN 
spezifischer Impuls (Vakuum) 326 s 
Maximal-​Brenndauer 250 s 
4. Stufe
Hersteller NPO Lawotchkin 
Bezeichnung(en) „Fregat“ 14S44 
Länge 1,50 m 
max. Durchmesser 3,35 m 
Leermasse ca. 1.000 kg 
Treibstoffmasse ca. 5.350 kg 
Gesamtmasse
Antrieb 1 Flüssigkeitstriebwerk KB Chimasch S5.92 
Treibstoff UDMH + Stickstofftetroxid 
Vakuumschub 20 kN 
spezifischer Impuls (Vakuum) 330 s 
Maximal-​Brenndauer 900 s 
Nutzlastverkleidung
Bezeichnung(en) Typ S 
Länge 7,70 m 
max. Durchmesser 3,72 m