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Start der zweiten Thor-Able

Knapp zwei Monate nach dem Start einer ersten Thor DM-​1812 – 1  startete diese Thor-​Able genannte Raketenkonfiguration erneut von Cape Canaveral. Primäres Ziel war die Erprobung eines leichten GE Sprengkopfes und dessen ablativer Kühlung. Im Gegensatz zum ersten Versuch stieg die Rakete diesmal fehlerfrei bis zum Brennschluß der Erststufe auf und auch die Zündung der von der Vanguard Rakete „entliehenen“ Zweitstufe gelang. Das ARTV (Advanced Reentry Test Vehicle) gelangte auf die vorgesehene Bahn mit etwa 1.600 km Gipfelhöhe und ging nach einem Flug von knapp 10.000 km nahe Ascension Island im Atlantik nieder. Dort stand bereits eine kleine Flotte an Bergungsschiffen bereit. Doch waren die empfangenen Peilsignale der Datenkapsel zu sporadisch und die Farbmarkierung konnte im Ozean nicht ausgemacht werden. Da der Nasenkonus nicht lokalisiert werden konnte, dürfte er dank eines eingebauten Sicherheitsmechanismus nach spätestens 36 Stunden gesunken sein. Mit ihm versank eine Cook Recovery Package genannte Biokapsel, in der eine weiße Maus den Flug mitgemacht hatte. Wie für ihre Vorgängerin, die bei der Explosion der Rakete umgekommen war, gab es somit auch für MIA II (Mouse in Able) kein Happy End. In den USA brachte es die Maus sogar auf die Titelseiten der großen Tageszeitungen. Gespannt verfolgte die Nation ihr Schicksal. Dem Militär dürfte dies durchaus gelegen gekommen sein, lenkte es doch davon ab, daß man soeben erstmals den Flug eines (inerten) Atomsprengkopfs über eine interkontinentale Distanz übernommen hatte.