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Thor 187 Erdaufnahmen (1959)

Einen Ausblick auf neue Anwendungen der Raketentechnik und Raumfahrt erlaubte der Flug einer Thor DM-​18 A am 12.05.1959 von Cape Canaveral. Ingenieure von General Electric hatten die Rakete mit einer abtrennbaren „Data Capsule“ ausgestattet, in die sie eine 16-​mm Filmkamera einbauten. Diese sollte Aufnahmen zum Flugverhalten der Rakete und speziell wohl auch des abgetrennten Sprengkopfs liefern. Tatsächlich zeigten die Filmaufnahmen aus 130 km Höhe aber auch die Küstenlinie Floridas und Wolkenmuster. Der Flug der Thor 187 wurde am 24.07.1959 mit Thor 202 wiederholt. Diesmal wurden sogar Aufnahmen aus bis zu 585 km Höhe gewonnen. Die beste Bodenauflösung erreichte zwei bis drei Kilometer, doch das war nur ein Nebeneffekt. Größere Bedeutung hatte vorläufig die Erkenntnis, daß mit konventioneller Filmtechnik ohne besonderen Abschirmungsaufwand auch von jenseits der Strahlungsgürtel brauchbare Aufnahmen gewonnen werden konnten. Wissenschaftlich war die Bedeutung des Bildmaterials gering, doch hatte die USAF die bisherige Rekordhöhe für Erdaufnahmen bei Raketenaufstiegen deutlich übertroffen.