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Absturz der Jupiter AM-23
Weitgehend als Wiederholung des Primatenflugs der Jupiter AM-​18  vom 28.05.1959 angelegt war die Bioflight 3 Mission der Jupiter AM-​23  Rakete am 15.09.1959. Diesmal waren in der Biokapsel im Inneren des Nasenkonus allerdings (nach unterschiedlichen Quellen zwölf oder vierzehn) trächtige Mäuse, zwei Frösche, Pflanzensamen, Insekten-​Puppen sowie Seeigel-​Eier und –Spermien untergebracht. Bei einem Flug über etwa 1.500 km sollten sie einigen Minuten Schwerelosigkeit ausgesetzt und im Südatlantik aus dem Meer geborgen werden. Doch kaum hatte die Rakete von LC-​26 B in Cape Canaveral abgehoben, wiederholte sich um ein Haar das Schauspiel des spektakulären Juno II AM-​16  Fehlstarts zwei Monate zuvor. Deutlich sichtbar „wobbelte“ die Rakete beim Aufstieg, bevor nach 14 Sekunden Flug der Kerosintank strukturell versagte und sich die Rakete auf Kopf stellte. Der Sicherheitsoffizier gab in die sich entwickelnde Katastrophe hinein das Kommando zur Selbstzerstörung. Herabstürzende Trümmer gingen auch über dem benachbarten Startkomplex LC-​5  nieder, auf dem gerade die Juno II AM-​19 A auf ihren Start vorbereitet wurde. Ernste Schäden entstanden dort zum Glück nicht. Die Ursache für den erratischen Aufstieg der AM-​23  Rakete fand sich später in einer mangelhaft ausgeführten Hartlötverbindung an einem Helium-​Drucktank.