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Startvorbereitung der Agena 1111 mit SOCTOP und TAKI
Der Start eines Discoverer Aufklärungssatelliten aus dem CORONA Programm von der Vandenberg AFB scheiterte am 04.08.1961 an der Oberstufe der eingesetzten Thor-​SLV2 Agena-​B. Etwa 40 Sekunden vor dem erwarteten Brennschluß zeigte die Telemetrie Abweichungen bei mehreren Bordsystemen der Agena-​B, wobei sich ein Hydraulikausfall als besonders schwerwiegend erwies. Die Stufe hatte vorzeitig Brennschluß und büßte zudem ihre Lagekontrolle ein, so daß der mit einer KeyHole KH-​2  Kamera ausgestattete Discoverer XXVIII Satellit auf keine Umlaufbahn gelangte. Bei der Suche nach den Ursachen für den Fehlstart stieß man auf einen suspekten Druckaufnehmer, der gegen eine robustere Ausführung getauscht, und eine Hydraulikleitung, deren Design verbessert wurde. Dem Fehlstart fielen auch zwei sekundäre Nutzlasten zum Opfer, die an der Agena-​Stufe angebracht gewesen waren: SOCTOP 8 und TAKI. Das SOCTOP Programm hatte das Ziel verfolgt, mögliche sowjetische Bahnverfolgungs– und Frühwarnradar-​Installationen zu lokalisieren, die amerikanische Aufklärungssatelliten verfolgten. Meist, so auch bei dieser letzten Mission des Programms, war der Radardetektor für Signale im Spektrum zwischen 1.000 und 6.000 Mhz empfindlich. Das Programm wurde eingestellt, nachdem keine ernstzunehmenden Hinweise auf derartige sowjetische Aktivitäten gefunden worden waren. Der TAKI Empfänger war hingegen speziell zum Empfang von Signalen der leistungsfähigen sowjetischen P-​14  (NATO Code TALL KING) Radarstationen entwickelt worden. Diese mobilen Systeme konnten anfliegende westliche Bomber schon auf große Entfernungen lokalisieren und fanden rasch große Verbreitung. Das US Militär hatte daher großes Interesse daran, sowohl ihre Standorte aufzuklären, als auch die Leistungscharakteristika zu ermitteln.