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TIROS IV

Der am 08.02.1962 nach zweitägiger Terminverschiebung wegen Problemen mit dem Startkomplex und der Delta DM-​19  Trägerrakete von Cape Canaveral gestartete TIROS IV (Television InfraRed Observation Satellite) gehörte zur ersten Generation amerikanischer meteorologischer Satelliten. Nachfolgende TIROS wiesen diverse Verbesserungen auf und waren mit langlebigerer Elektronik ausgerüstet. Aber auch TIROS IV erprobte beispielsweise bei einer seiner beiden Weitwinkelkameras eine andere Optik, die geringere Abbildungsfehler versprach. Allerdings verringerte sich mit dieser Linse das Blickfeld von 1.200 auf 725 km. Bis zum 12.06.1962 übertrug der Satellit 32.593 (davon 22.354 verwertbare) Aufnahmen seiner beiden Kamerasysteme und zahlreiche Meßdaten zur Erde. Bedeutsam waren auch die Ergebnisse aus dem TIREC (TIROS Ice Reconnaissance) Experiment, bei dem gemeinsam mit kanadischen Wissenschaftlern die Eignung der TIROS Bilder zur Bestimmung der Eisbedeckung in der Arktis untersucht wurde. Dagegen hatte das „Bright Cloud“ Projekt der USAF das Ziel, Wolkentypen anhand ihrer Form und Helligkeit zu bestimmen. Wieder mit an Bord war das Low-​Resolution Omnidirectional Radiometer Experiment von Prof. Verner Suomi. Es lieferte bis zum 30.06.1962 Meßwerte. Eine besondere Rolle spielte TIROS IV bereits wenige Tage nach seinem Start. Denn seine Aufnahmen wurden herangezogen, um die Wetterbedingungen über dem Atlantik zu überwachen und so die beste Region für die Wasserung der Mercury MA-​6  Kapsel zu bestimmen.