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Big Shot 1 Ballon-Test (1962)
So simpel die Grundidee eines entfaltbaren Ballonsatelliten war, so vielfältig waren die Probleme, denen sich die NASA bei der Umsetzung gegenüber sah. Wiederholt waren seit 1958 die Starts von kleineren Ballonsatelliten an Trägerraketenproblemen gescheitert. Mit dem Projekt Echo stieß man aber in ganz andere Dimensionen vor. 1959/60 erfolgten daher mehrere suborbitale Testflüge von Entwicklungsmustern des 30 m Ballons auf zweistufigen Shotput Feststoffraketen. Zur Vorbereitung des verbesserten (und nochmals vergrößerten) Echo II Satelliten plante man erneut zwei suborbitale Tests ein. Diesmal jedoch auf der weitaus leistungsfähigeren, wenn auch nur einstufigen, Thor-​DSV2D. Beim AVT 1 (Applications Vertical Test) am 15.01.1962, besser bekannt unter dem Namen Big Shot 1, erreichte die Rakete bei ihrem nahezu vertikalen Aufstieg von Cape Canaveral eine Rekordgipfelhöhe von 1.505 km. Dort wurde der Prototyp des Echo II Satelliten aus dem Startcontainer ausgestoßen. Ein extra entwickeltes TV-​System dokumentierte die folgenden Ereignisse und übertrug die Bilder live zur Erde. Weitere Aufnahmen kehrten in einer Filmlandekapsel zur Erde zurück und konnten geborgen werden. Die Aufnahmen zeigten zur Enttäuschung der Ingenieure, wie sich die Ballonhülle abrupt entfaltete und dann zerplatzte. In der gepackten Ballonhülle eingeschlossene Luftreste wurden rasch als Ursache erkannt und als wichtige Lektion aus dem Test benannt.