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KeyHole KH-5 Kamera eines ARGON Satelliten
Am 15.05.1962 gelang mit einer Thor-​SLV2 Agena-​B der Start eines ARGON Aufklärungssatelliten mit A′ Kamera (bekannter als KeyHole KH-​5 ). Dieser diente primär nicht der Aufklärung neuer Ziele sondern im Auftrag der US Army der Kartierung sowie der genauen geodätischen Vermessung bekannter Objekte. Damit konnten beispielsweise die Zielkoordinaten für die amerikanischen Atomraketen auf etwa 300 m genau ermittelt werden. Im Laufe dieser Mission wurde zudem erstmals der Versuch unternommen, die Antarktis systematisch aus dem All zu kartieren. Tatsächlich konnte umfangreiche Bildmaterial gewonnen werden, das mit Ausnahme des Ross– und Filchner-​Rønne Schelfeises wenigstens die gesamte Küstenlinie der Antarktis abdeckte. Bei dieser Mission, der insgesamt fünften des ARGON Programms, gelang überhaupt erstmals (vier Tage nach dem Start) die Rückführung und Bergung der Kapsel mit dem Filmmaterial. Aufgrund kurzer Aussetzer des Programmschaltwerks ab dem 62. Orbit erfolgte das Retromanöver allerdings mit einigem zeitlichen Verzug. Dennoch konnte die Kapsel etwa 550 km jenseits des eigentlichen Zielpunktes noch in der Luft abgefangen werden. Bei der Auswertung des Bildmaterials zeigten sich diverse Beeinträchtigungen der Filmqualität ab dem 42. Orbit. Wie die Ursachenforschung ergab, war irrtümlich ein Druckausgleichsventil in der Landekapsel nicht korrekt geschossen worden. Das führte zu einer schleichenden Enthermetisierung des Kameraabteils des Satelliten. Daraufhin wellte sich der großformatige Film, was sich in unterschiedlichsten Bildfehlern äußerte. Als sekundäre Nutzlast war auf der Agena Stufe ein UV-​Radiometer, auch als Aerospace Corp Package bezeichnet, mitgeführt worden.