Address:
ANNA IA auf der Raketenendstufe
Unter der Bezeichnung ANNA verfolgten die US Teilstreitkräfte Army, Navy und Air Force sowie die NASA das Projekt eines geodätischen Satelliten. Dieser sollte mit zwei Gruppen von Xenon-​Lampen täglich zwanzigmal eine Serie von fünf Lichtblitzen aussenden. Dazu kamen die Bordsender für Dopplermessungen. Damit wäre eine genaue Bahnverfolgung möglich gewesen, was exakte geodätische Vermessungen zugelassen hätte. Neben diesem primären Experiment trug der ANNA Satellit noch einen TR-​27  Transponder für das SECOR (Sequential Collation of Ranges) Programm. Auch dabei handelte es sich um ein geodätisches Experiment. Dieses war jedoch aktiver Natur. Der Transponder sollte Signale wiederausstrahlen, die von vier Standorten auf der Erde eingingen. Drei Positionen wurden als bekannt angenommen, die vierte konnte mit hoher Präzision bestimmt werden. Der erste Startversuch eines derartigen Satelliten scheiterte jedoch, als die Oberstufe der Thor-​DM21 Able-​Star Rakete nach dem Start am 10.05.1962 nicht zündete und mit ANNA IA abstürzte. Telemetriedaten deuteten darauf hin, daß zwar die Erststufe planmäßig Brennschluß gehabt hatte, das sogenannte „Blast Band“ am Übergang zur Oberstufe aber nicht abgesprengt worden war. Daraufhin blieb auch das Zündkommando für die Oberstufe aus.