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CORONA-J KH-4A Satellit
Mit einer Thor-​SLV2 A Agena-​D startete die USAF am 05.10.1964 von der Vandenberg AFB einen CORONA Fotoaufklärer mit KeyHole KH-​4 A Kamerasystem. Nachdem die erste Kapsel mit Filmmaterial routinemäßig ausgestoßen und am 09.10.1964 per Flugzeug abgefangen werden konnte, schlug der „primäre Rückkehr-​Modus“ bei der zweiten Kapsel fehl. Scheinbar gab es Probleme beim Kommandoempfang. Die spätere Untersuchung der Probleme ergab, daß wohl eher ein Kurzschluß die Batterien für die Pyroladungen zur Kapseltrennung entladen hatte. Praktisch hieß das jedenfalls, daß eine Abtrennung des SRV 2 unmöglich war. Bei der Auswertung der Fotos aus der ersten Kapsel zeigten sich zudem wie schon beim vorangegangenen Flug sporadisch kleine unscharfe Bereiche auf den Aufnahmen der Kameras.
FTV-​1170 , wie die Agena für diese Mission auch genannt wurde, war Träger einer neuartigen Sekundärnutzlast namens BIT. Wenige sehr vage Informationen zum Hintergrund dieses CIA Projekts sind bisher bekanntgeworden. Offenbar dienten die von Lockheed entwickelten Signalempfänger dazu, mögliche sowjetische Versuche aufzudecken, die Kontrolle über US Spionagesatelliten zu erlangen. Tatsächlich hätte ein solcher Versuch wohl als extrem unfreundlicher Akt aufgefaßt werden müssen. Und deshalb unternahm die Sowjetunion offenbar nie etwas dergleichen. Die CIA empfand die CORONA Satelliten aber als unzureichend vor solchen Angriffen geschützt. Und für die US Geheimdienste war die Vorstellung ein absoluter Albtraum, daß ihre östlichen Gegenspieler Zugriff auf die Systeme eines ihrer Aufklärungssatelliten bekommen könnten. Tatsächlich erbrachte die BIT 7051 Mission aber keine Hinweise auf derartige Bemühungen. Überhaupt empfing kaum eines der zwischen 1964 und 1965 gestarteten BIT Systeme irgendein auffälliges Signal. Eher beiläufig wurde wenigstens einmal die Signatur eines TALL KING Radars aufgezeichnet. Doch für die angenommene sowjetische Bedrohung fanden sich keine Hinweise.