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CORONA-J KH-4A Satellit
Einen weiteren CORONA (KeyHole KH-​4 A) Fotoaufklärungssatelliten startete die USAF am 29.04.1965 mit einer Thor-​SLV2 A Agena-​D von der Vandenberg AFB. Die Kameras arbeiteten auf dieser Mission planmäßig und nach fünf Tagen wurde die erste Kapsel ausgestoßen und planmäßig von einem Flugzeug in der Luft abgefangen. Doch beim Abtrennen der zweiten Filmkapsel vier Tage später kam es zu einer Fehlfunktion. Die Agena hatte vor dem Abtrennen der Kapsel eine falsche Orientierung eingenommen, so daß die Kapsel statt zur Erde zurückzukehren auf eine eigene Satellitenbahn geriet und schließlich verglühte.
Auf der Agena war auch bei dieser Mission wieder eine Nutzlast der CIA installiert gewesen. BIT fungierte als Detektor für nicht autorisierte Kommandos an den Satelliten. In Geheimdienstkreisen ging nämlich die Angst um, daß es der Sowjetunion gelingen könnte, in die nach Meinung einiger Experten ungenügend gesicherte Befehlskette der CORONA Satelliten (und anderer) einzubrechen. Damit hätten sich die sowjetischen Geheimdienste einerseits einen Überblick über die Leistungsfähigkeit und die Aufklärungsziele der Gegenseite verschaffen können, andererseits aber auch ihre Gegenmaßnahmen verbessern. Bei einem CORONA Satelliten wäre es beispielsweise denkbar gewesen, die Kapselrückführung über sowjetischem Hoheitsgebiet auszulösen, bei einem ELINT das Playback der Bandaufzeichnung. Verwertbare Hinweise auf derartige Bemühungen erbrachte das BIT Projekt aber bei einem Dutzend dokumentierter Flüge nicht. Auch Mission 7058 verlief ergebnislos.