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der Feuerball der Explosion von AC-5

Auch der fünfte Startversuch einer Atlas-​Centaur Rakete von Cape Canaveral scheiterte am 02.03.1965 — allerdings mit unvergleichbar schwereren Konsequenzen als bei den vorangegangenen Fehlschlägen. Die Rakete sollte ihre Nutzlast auf eine hochelliptische Transferbahn (etwa 160×805.000 km) befördern, wofür lediglich eine Zündung der Centaur Oberstufe erforderlich war. Als bei T+2 s aufgrund eines falsch eingebauten Druckmeßumformers ein Hilfsventil unplanmäßig schloß und den RP-​1  Treibstoffkreislauf zu den Boostern des neuen Rocketdyne YRL-​89NA-​7  (MA-​5) Erststufentriebwerks unterbrach, stürzte die Rakete aus etwa 1,5 m Höhe zurück auf den Starttisch. Die Atlas-​LV3 C Centaur-​C Rakete mitsamt der Surveyor SD-​1  Nutzlast, einem Dynamik Modell der geplanten gleichnamigen Raumsonde, ging im größten Feuerball, den Cape Canaveral bis dahin gesehen hatte, spektakulär unter. Der Startkomplex LC-​36 A wurde dabei schwer beschädigt. Und was die Situation noch schlimmer machte: die NASA hatte den zweiten Atlas-​Centaur Startkomplex, LC-​36 B, einmotten lassen, nachdem der bereits zu 90% fertiggestellt war. Man wollte Geld sparen. Jetzt fiel die einzige Startmöglichkeit für eine Reihe bedeutsamer Wissenschafts– und Anwendungsmissionen auf unbestimmte Zeit aus. Als das NASA Management seinen Fehler erkannte, wurden der Wiederaufbau von LC-​36 A und die gleichzeitige Fertigstellung von LC-​36 B beschlossen. Mit Hochdruck begannen die Arbeiten.