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Start einer Thorad-​SLV2G Agena-​D mit zwei geheimen Nutzlasten am 12.12.1968
Eine CORONA-​J Foto-​Aufklärungsmission begann am 12.12.1968 mit dem Start einer Thorad-​SLV2G Agena-​D von der Vandenberg AFB. Die Aufnahmen des KeyHole KH-​4 A (J-​3) Kamerasystems kehrten in zwei Kapseln am 18. bzw. 23.12.1968 zur Erde zurück und wurden von patroullierenden Flugzeugen abgefangen. Dabei wurde die zweite Hälfte der Mission um zwei Tage verkürzt, nachdem ein Batteriedefekt registriert worden war. Die Auswertung des Filmmaterials zeigte eine ungewöhnliche Schädigung des Films vermutlich aufgrund eingedrungener Strahlung.
Neben dem CORONA Satelliten erreichte auch ein kleiner, seinerzeit als EHH-​C1  bezeichneter, Subsatellit seine Bahn. Tatsächlich hatten die Analysten damals schon korrekt erkannt, daß dieser Satellit der erste Vertreter einer neuen Untergruppe des „Ferret“ Programms war. Um den charakteristischen hochinklinierten Arbeitsorbit in knapp 1.400 km Höhe zu erreichen, verfügten die kleinen Satelliten über zwei Feststoff-​Kickstufen. Die Satellitenserie trug die USAF Bezeichnung Program 801 und stammte wohl vom P-​11  Modell ab. Vermutlich überwachten die P-​801  Satelliten speziell die ABM Installationen nahe des estnischen Tallinn.