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SolRad 9

Mit einer Feststoffrakete vom Typ Scout-​B wurde am 05.03.1968, nach zweimaliger wetterbedingter Verschiebung seit dem 29.02.1968, der Forschungssatellit Explorer 37 (Aliasnamen Solar Explorer B, SE-​B bzw. SolRad 9) von Wallops Island gestartet. Aufgrund einer Fehlfunktion der ersten Raketenstufe (die Analyse des Starts deutete auf ein Versagen des Graphiteinsatzes am Übergang von der Brennkammer zur Düse hin) erreichte der Satellit nicht die geplante 835-​km-​Kreisbahn sondern geriet auf einen exzentrischen Orbit zwischen 521 km und 877 km Bahnhöhe. Der Satellit war der zweite einer Reihe von Forschungssatelliten, die gemeinsam von der NASA und dem Naval Research Laboratory der US Navy entwickelt und betrieben wurden. Und der erste, bei dem man konstruktiv von der kugelförmigen Satellitenzelle abwich, die noch aus dem Vanguard Programm der 1950er Jahre stammte. Das gesamte Programm diente der Registrierung der solaren Röntgen– und UV-​Strahlung während verschiedener Perioden des 11-​jährigen Sonnenzyklus. SR 9 hatte acht Photometer an Bord, mit denen Messungen der solaren UV– und Röntgenstrahlung vorgenommen wurden. Dazu kamen Geigerzähler und Sonnensensoren. Als der Gasvorrat für das Lageregelungssystem am 25.02.1974 aufgebraucht war, mußte die bis dahin erfolgreiche Mission schließlich abgebrochen werden.