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CORONA-J KH-4A Satellit
Eine weitere CORONA Aufklärungsmission begann am 24.01.1968 mit dem Start einer Thorad-​SLV2G Agena-​D von der Vandenberg AFB. Die Rakete brachte den mit einem KeyHole KH-​4 A Kamerasystem ausgestatteten Fotoaufklärungssatelliten auf seine projektierte Umlaufbahn. Außerdem konnte ein kleiner ELINT Satellit abgetrennt werden. Während dieser (damals als EHH-​B10  bezeichnete) P-​11  4412 auf eine eigene Umlaufbahn manövrierte, kehrten die beiden Kapseln des CORONA Satelliten mit dem Filmmaterial am 31.01.1968 (lt. anderen Quellen 01.02.1968) und 07.02.1968 zur Erde zurück. Beide konnten noch in der Luft von patroullierenden Flugzeugen abgefangen werden. Die Auswertung der Bilder ergab, daß alle Kameras planmäßig gearbeitet hatten. Der P-​11  4412 Satellit peilte hingegen wohl Radarinstallationen in den Staaten des Warschauer Vertrages an und versuchte, die unterschiedlichen Typen zu charakterisieren. Seine Mission 7324 basierte auf einer Nutzlast mit Codenamen TIVOLI I (angeblich ein Akronym für Technical Intelligence Vehicle Orbital Life Indefinite) aus dem Electromagnetic Systems Lab (ESL) und sammelte bis Anfang Mai 1969 Daten über einen sehr weiten Frequenzbereich zwischen 100 MHz und 4 GHz. Schließlich flog auf der Agena auch noch ein BIT IV SIGINT Detektor die Mission 7084. Die Mitnahme von BIT Empfängern war eine Routinemaßnahme zur Erkennung von elektronischen „Angriffen“ auf die Satelliten, bot gleichzeitig aber die Möglichkeit, ständig neue Signalmuster für die Aufklärung im Rahmen besser ausgerüsteter Missionen zu sammeln.