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die erste Luna E-8 Sonde mit dem Lunochod Prototypen im Herstellerwerk (offiziell als Luna 17 identifiziert, die Nutzlastverkleidung der Molnija-Rakete im Hintergrund datiert das Foto aber auf spätestens Ende 1968)

Ein ziemlich aussichtsloser Versuch, der unmittelbar bevorstehenden amerikanischen Mondlandung doch noch etwas entgegenzusetzen, wurde am 19.02.1969 von der Sowjetunion unternommen. Eine Proton-​K 8K82 K mit Block-​D 11S824  Oberstufe sollte eine neue schwere Luna Sonde (Typ E-​8) zum Mond befördern. Diese sollte dort weich landen und den Prototypen des unbemannten Mondfahrzeugs Lunochod (Typ 8EL) absetzten. Diese Entwicklung war ursprünglich als Teil des sowjetischen bemannten Mondlandeprogramms entstanden. Die Kosmonauten sollten demnach in der Nähe eines zuvor abgesetzten Lunochods landen. Dieses hätte den Aktionsradius der Kosmonauten erhöht und auch notfalls den Transport zu einem Reservelander ermöglicht. Das Szenario für den ersten Flug sah zunächst den Start des Lunochod zum Mond vor. Zwei Tage später sollte dann ein unbemannter Prototyp des Mondraumschiffs folgen, den Mond umkreisen und u.a. Fotos vom Lunochod auf der Mondoberfläche anfertigen. Doch das Unternehmen scheiterte bereits, als sich am 19.02.1969 nur 51 s nach dem Start die neue Nutzlastverkleidung der Proton löste und die Rakete explodierte. Über das Schicksal der an Bord des Lunochod befindliche Radioisotopenbatterie wurde lange Zeit spekuliert. In den USA war es in mindestens einem ähnlichen Fall zu einer erheblichen radioaktiven Umweltbelastung gekommen. Doch nach Aussage eines Ingenieurs des Lunochod Herstellers Lawotschkin 1999 auf einer Konferenz, blieb die Batterie unbeschädigt und wurde später sogar wiederverwendet. Es gibt allerdings auch Aussagen, wonach die Radioisotopenbatterie nicht unter den Trümmern der Rakete gefunden werden konnte, weil sie von Soldaten des Aufräumkommandos zur Beheizung ihrer Baracke beseite geschafft worden war!