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Einstieg der Apollo 11 Crew in die Kapsel
Start von Apollo 11
die Erde - gesehen von Apollo 11
Apollo 11 Mondaufnahme: Krater 380
„Eagle“ nach dem Abkoppeln von „Columbia“
Edwin Aldrin verläßt den Mondlander
Edwin Aldrin salutiert der US Flagge
Ticker Tape Parade für die Apollo 11 Astronauten
Das amerikanische Apollo-​Programm strebte im Sommer 1969 seinem absoluten Höhepunkt entgegen. Seit im Januar 1969 die Flughardware für die Mission Apollo 11 im Kennedy Space Center eingetroffen war, steuerten die Vorbereitungen auf diese historische Mission zu. Die letzten Apollo-​Flüge hatten die Einsatzbereitschaft von Rakete, Raumschiff und nicht zuletzt Crews gezeigt. Und so schätzte die NASA die Chancen für eine glückliche Mondlandung auf immerhin 80%. Bei der Montage der Rakete und den folgenden Testläufen wurden traten zwar einige Probleme auf, die aber bei einem so komplexen System nicht unerwartet kamen und routiniert behoben wurden. Die letzten Vorbereitungen für Apollo 11 liefen dann auch ohne Probleme ab und so hob die Saturn V AS-​506  am 16.07.1969 um 13:32 UTC pünktlich auf die Sekunde zu ihrem geschichtsträchtigen Flug ab. Der Start wurde allein am Cape von etwa 1 Mio Zuschauer live beaobachtet. An Bord des Kommandomoduls „Columbia“ befanden sich die Gemini-​erfahrenen Astronauten Neil Armstrong (Kommandant), Michael Collins (Pilot) und Edwin Aldrin (Mondlander-​Pilot). Apollo 11 erreichte die berechnete Parkbahn um die Erde und die Crew begann gemeinsam mit der Flugleitung in Houston, die Systeme zu checken. Da keine Anomalien festgestellt wurden, erfolgte die Freigabe zum TLI-​Manöver, d.h., die dritte Stufe der Saturn V zündete nach rund 164 min Flug für 347 s und beschleunigte Apollo 11 auf eine Bahn zum Mond. Die nächsten Tage waren mit Routinetätigkeiten ausgefüllt. Abwechslung brachten einige Fernsehübertragungen von Bord. Am 17.07.1969 erfolgte zur Kurskorrektur eine 3 s Zündung des Haupttriebwerks von Apollo. Einen Tag später wurden TV-​Bilder von einer ersten Inspektion des Lunar Modules „Eagle“ übertragen. Und am 19.07.1969 erreichte Apollo 11 schließlich den Mond. Auch hier kam angesichts des reibungslosen Fluges das „go“ zum Einschwenken in einen Mondorbit. Nach einer ausgedehnten Ruhephase stand für den 20.07.1969 die eigentliche Herausforderung der Mission an, die Mondlandung. Armstrong und Aldrin aktivierten die Systeme des Mondlanders und klappten das Landegestell von „Eagle“ aus. Im Funkschatten des Mondes koppelte der „Eagle“ schließlich vom Mutterschiff „Columbia“ ab. In etwa 12 m Entfernung voneinander verharrten anschließend beide Schiffe, so daß CSM-​Pilot Collins den Lander nochmals begutachten konnte. Wieder im Funkbereich der Flugleitung kam die ersehnte Freigabe für die Mondlandung. Computergesteuert begann nun der Abstieg zur Mondoberfläche. In 8.200 m Höhe leuchteten plötzlich Warnlampen in der Kabine des „Eagle“ auf. Innerhalb weniger Sekunden mußte nun die Entscheidung getroffen werden, die Landung abzubrechen oder trotz des Alarms fortzusetzen. Computerexperte „Jack“ Garman im Unterstützungsteam von Mission Control erkannte glücklicherweise die Ursache des Alarms, eine zeitweise Überlastung des Bordcomputers durch zu viele eingehende Meßdaten. Er ließ GUIDO (guidance officer) Steve Bales wissen, daß es sicher war den Alarm zu übergehen, solange er nur intermittierend ausgelöst wurde. Armstrong und Aldrin setzten also den Anflug fort, obwohl in den letzten Sekunden des Abstiegs noch mehrfach optisch und akustisch die Alarme 1201 und 1202 signalisiert wurden. Kurz vor dem Aufsetzen erkannten beide, daß sie direkt in einen großen mit Flsbrocken übersäten Krater hineinsteuerten. Kurzentschlossen übernahm Armstrong die Kontrolle und überflog das Terrain. Mit nur noch 20 s Treibstoffreserve (manche Quellen nennen auch noch geringere Werte!) setzte der „Eagle“ schließlich auf und Armstrong meldete: „Houston, hier ist das Meer der Ruhe. Der Adler ist gelandet!“. Nach dem Aufsetzen hielten sich Armstrong und Aldrin entsprechend der zuvor aufgestellten Regeln für eine rasche Rückkehr zum Mutterschiff „Columbia“ bereit. Doch alle Systeme arbeiteten nach Plan und so kam aus Houston die erlösende Nachricht, daß der Aufenthalt für zunächst einen Umlauf des Mutterschiffs genehmigt war. Nach dem Flugplan stand jetzt eigentlich eine Erholungsphase an, doch Armstrong und Aldrin konnten nicht schlafen. Und so begannen sie fünf Stunden vor dem Zeitplan mit den Vorbereitungen für ihre EVA. Millionen Menschen weltweit verfolgten, wie sich die Luke öffnete und Armstrong als erster Mensch die Leiter hinunter zur Oberfläche eines fremden Himmelskörpers kletterte. Am 21.07.1969 um 02:56 UTC betrat er schließlich den Mond. Es folgte sein berühmter Satz: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“. Nach einer ersten Orientierung sammelte Armstrong einige Gesteinsproben ein für den Fall, daß es zu einer vorzeitigen Rückkehr zur Erde kommen würde. Doch stattdessen durfte auch Aldrin etwa 18 Minuten später den Mond betreten. Nun arbeiteten beide Astronauten den vorgegebenen Plan für ihre EVA ab. Sie stellten eine Fernsehkamera auf, enthüllten eine Plakette am Landegestell des „Eagle“ und pflanzten den „Sternenbanner“ auf. Dann folgte das Wissenschaftsprogramm. Weitere Gesteinsproben wurden gesammelt und das mitgeführte Wissenschaftspaket in einiger Entfernung zum Mondlander installiert. Schließlich kehrten beide Astronauten nach etwa zwei Stunden in die enge Mondfähre zurück. Die Mondproben wurden verstaut und nicht mehr benötigte Ausrüstungsgegenstände aus der Luke geworfen. Nun folgte für alle drei Astronauten eine Ruhephase. Denn eine der kritischsten Phasen des Unternehmens stand ihnen noch bevor, der Rückstart von der Mondoberfläche. Sollte das Aufstiegstriebwerk versagen, gab es keine Aussicht auf Rettung. Doch exakt zum idealen Zeitpunkt zündete das Triebwerk und die Wiederaufstiegsstufe begann ihren weitgehend automatisierten Anflug auf das CSM „Columbia“. Fünf Bahnmanöver brachten „Eagle“ schließlich auf Rendezvouskurs und 3:41 h nach dem Rückstart war das Docking erreicht. Nun wurden die Mondproben und weitere Ausrüstung an Bord von „Columbia“ verstaut, der „Eagle“ abgekoppelt und die Vorbereitungen zum Rückflug zur Erde eingeleitet. Am 22.07.1969 beschleunigte Apollo 11 und verließ den Mondorbit. Was folgte, schien nach den Missionen von Apollo 8 und Apollo 10 schon fast Routine. Mit nur einer Kurskorrektur steuerte Apollo 11 die Erde an. Vor den Augen von US Präsident Richard M. Nixon an Bord des Flugzeugträgers USS „Hornet“ schwebte die Landekapsel von Apollo 11 am 24.07.1969 nieder und wasserte um 16:50 UTC sicher nach einem Flug von 195:19 h im Pazifik. Nach der Landung wurden Armstrong, Collins und Aldrin zunächst in Quarantäne genommen, da man die Einschleppung möglicher Mond-​Mikroorganismen verhindern wollte. Nach ihrer Entlassung am 10.08.1969 waren die drei Gäste in aller Welt und wurden in zahlreichen Städten von 10.000 en Menschen gefeiert. Die USA kosteten den Erfolg über die Sowjetunion im „Wettlauf zum Mond“ gründlich aus. Eine nationale Kraftanstrengung hatte zu diesem großartigen Erfolg geführt, der alle früheren Niederlagen vergessen machte.