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CORONA-J KH-4A Satellit

Der letzte Fotoaufklärungssatellit mit KeyHole KH-​4 A Kamerasystem innerhalb des CORONA Programms startete am 22.09.1969 mit einer Thorad-​SLV2G Agena-​D von der Vandenberg AFB. Die Kameras arbeiteten während der gesamten Mission ohne Probleme und lieferten — im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten — hochwertige Aufnahmen. Die beiden mit dem belichteten Filmmaterial beladenen Landekapseln kehrten am 29.09. bzw. 07.10.1969 zur Erde zurück und wurden von Flugzeugen noch in der Luft abgefangen.
Neben dem CORONA Satelliten gelangte auch noch der kleine P-​11  4419 ELINT Satellit, unter Einsatz eines zweistufigen Feststoff-​Antriebs, auf eine eigene kreisförmige Umlaufbahn in 500 km Höhe. Der Satellit war offenbar ursprünglich für eine Nutzlast mit dem Codenamen VAMPAN II vorgesehen gewesen, letztlich flog stattdessen aber SAVANT II. Über die beiden SAVANT Missionen ist, selbst unter Berücksichtigung der ohnehin immer noch hohen Geheimhaltung des gesamten P-​11  Programms, wenig bekannt. Entwickelt worden waren sie beim Electromagnetic Systems Lab (ESL) und überwachten den Frequenzbereich von 61 bis 240 MHz. Das schloß eine Vielzahl ziviler und militärischer Funkdienste ein, so den Flug– und Seefunk sowie häufig genutzte Frequenzen zur Kommunikation mit Satelliten, aber auch das Ukw​Radio-​Band. Der Schwerpunkt lag aber wohl bei der Analyse von Telemetriedaten sowjetischer Raketen (TELINT — Telemetry Intelligence). Bei einem Satelliten auf einem knapp 500 km hohen Orbit mußten allerdings schon sehr viele Faktoren glücklich zusammentreffen, damit dieser im Überflug die Signale eines Raketentests oder Weltraumstarts auffangen konnte. Die SAVANT II Mission 7336, bei der zehn auf fixe Frequenzen eingestellte Empfänger zum Einsatz kamen, lief über 595 Tage bis zum Mai 1971 und übertraf damit die Erwartung von neun Monaten um mehr als 100%.