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Der Start der Zwillingssonde von Venera 8 endete am 31.03.1972 mit einem Fehlschlag. Dabei war der Auftakt zunächst vielversprechend verlaufen. Die Molnija-​M 8K78M mit Block-​NVL Beschleunigungsstufe beförderte ihre Nutzlast von Baikonur aus auf die vorgesehene Parkbahn. Auch die Zündung des Block-​NVL Triebwerks gelang planmäßig. Doch dann führte ein Problem mit dem Zeitschaltwerk zur Abschaltung der Triebwerke nach nur 125 s Brenndauer. Damit strandete die Sonde, die als Venera 9 die Venus hätte erkunden sollen, in einem elliptischen Erdorbit mit einem Apogäum von knapp 10.000 km. In bewährter sowjetischer Tradition wurde in der knappen Pressemitteilung zum Start aus Venera 9 daher der „Forschungssatellit“ Kosmos 482. Überraschend wurde am 29.07.1972 die Trennung mindestens eines größeren Objekts von Kosmos 482 beobachtet. Das ließ sich perfekt mit der automatischen Trennung der Landekapsel durch ein Zeitschaltwerk erklären. Am 05.05.1981 trat schließlich eines der Objekte in die Atmosphäre ein, von dem man annahm, daß es sich um den Hauptteil der Venera Sonde handelte. Doch im Sommer 2011 durch einen Hobby-​Astronomen aufgenommene Fotos des im Orbit verbliebenen anderen Objekts widersprachen dieser Annahme. Überraschend zeigten sie nämlich recht deutlich eine Struktur, die der der Venera Sonden entsprach. Das zwanzig Jahre zuvor verglühte Objekte müßte demnach ein anderes größeres Element gewesen sein. Die Landekapsel scheidet aufgrund ihres hohen ballistischen Koeffizienten eigentlich aus…