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GEOS 3 Satellit an der Spitze der Rakete
Der dritte Satellit aus dem GEOS (Geodetic Earth Orbiting Satellite) Programm der NASA wurde am 09.04.1975 mit einer zweistufigen Delta 1410 von der Vandenberg AFB gestartet. Die ersten beiden GEOS Satelliten waren in den 1960er Jahren innerhalb der Explorer Reihe als Explorer XXIX bzw. Explorer XXXVI gestartet worden. Nun kam ein vom APL der Johns Hopkins University gebauter verbessertes Modell zum Einsatz, das neben Laserreflektoren auch über eine Doppler-​Bake und ein Radaraltimeter verfügte. An der Basisfläche des Satelliten waren 264 Reflektoren in drei Ringen rund um den Radarreflektor montiert. Die gegenüberliegende Seite beherbergte einen Scherengitterausleger mit einer 45 kg Endmasse zur Gravitations­gradienten-​Stabilisierung. GEOS 3 half der NASA, ihre C-​Band Radarstationen exakt einzumessen, lieferte vielfältige geodätische Daten und wurde für Experimente zur Satellit-​zu-​Satellit Bahnverfolgung eingesetzt. Letzteres wurde mit ATS 6 und dem S-​Band Transpondersystem erprobt. Die Auswertung der Daten ermöglichte eine genauere Erforschung der irdischen Schwerkraftanomalien und lieferte wertvolle Informationen zu atmosphärisch bedingten Bahnstörungen. Vor allem der Einsatz des Radaraltimeters, das eine präzise Messung der Ozeanhöhen zuließ, bereicherte die Mission. Daher wurde der Satellit auch als Geodynamics Experimental Ocean Satellite bezeichnet. Eines der bedeutsamen Ergebnisse seiner Mission war zudem ein verfeinertes Gravitationsmodell der Erde.