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die Besatzung von Sojus 17
Die erste Mannschaft zur Raumstation Saljut 4 startete am 10.01.1975 um 21:43 UTC an Bord von Sojus 17 mit einer Sojus 11A511 Rakete vom Kosmodrom Baikonur. An Bord befanden sich die beiden Kosmonauten Alexej Gubarew (Kommandant) und Georgi Gretschko (Bordingenieur). Beide absolvierten ihren ersten Raumflug. Dennoch gelang ihnen am nächsten Tag das manuell gesteuerte Kopplungsmanöver mit der Raumstation. Aus 4 km Entfernung hatte zuvor das „Igla“ Rendezvous-​System das Raumschiff fehlerfrei bis auf etwa 100 m an die Raumstation heran gebracht. Nachdem die korrekte Verriegelung geprüft war und alle Systeme offenkundig normal arbeiteten, erhielten die Kosmonauten die Erlaubnis, die Raumstation zu betreten. Dort fanden sie einen Zettel vor, den die Techniker in Baikonur für sie hinterlassen hatten: „Füße abtreten!“. Rasch lebten sie sich in Saljut 4 ein und nahmen ihr Forschungsprogramm auf. Einen Schwerpunkt bildeten astronomische Beobachtungen. Mit dem Röntgenstrahlungsteleskop Filin 2 wurden im weiteren Verlauf der Mission mehr als 1.000 Strahlungsquellen untersucht, darunter jene, die zu dem Supernova Ereignis aus dem Jahr 1054 zählte. Aber auch die irdische Atmosphäre wurde erforscht. Angewandten Zwecken diente die Multispektralfotografie der Erde. Ziel war die Suche nach Rohstoffvorkommen auf dem Gebiet der Sowjetunion. Nicht unerheblichen Raum nahmen auch technologische Experimente ein. So wurden Kristalle gezüchtet und mittels Elektrophorese versucht, hochreine Arzneimittel zu gewinnen. Techniken zum Löten und Schweißen unter kosmischen Bedingungen wurden weiter verbessert. Und am 02.02.1975 wurden der Haupt– und Sekundärspiegel des OST-​1  Solarteleskops mit einem ferngesteuerten Manipulator neu bedampft. Bereits vor dem Start von Saljut hatte man vorausgesehen, daß Mikrometeoriten und der Einfluß der Atmosphäre die optische Qualität der Spiegel allmählich beeinträchtigen würden. Daher hatte man Vorkehrungen getroffen, die reflektierende Schicht zu erneuern.