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Mit Kosmos 706 unternahm die Sowjetunion einen weiteren Test eines IR-​Frühwarnsatelliten aus dem „Oko“ Programm. Eine Molnija-​M 8K78M mit Block-​2BL brachte den Satelliten am 30.01.1975 von Plesetsk auf eine hochelliptische Umlaufbahn. Von dieser aus konnte er für einen Teil des Umlaufs gegen den kalten Weltraum mit seinen Sensoren die Infrarot­signaturen startender Raketen registrieren und so im Falle eines Angriffs mit Interkontinentalraketen die Frühwarnzeit deutlich verkürzen. Bis in die 1980er Jahre gab es aber mit der Zuverlässigkeit der Satelliten erhebliche Probleme. Nur wenige erreichten die garantierte Lebensdauer von fünf Jahren. Und mehrfach kam es auch zu Fehlalarmen. Kosmos 706 zählte immerhin zu jenen Satelliten, die zeitweise ein erstes experimentelles Netzwerk mit weiträumiger Abdeckung bildeten. Damit konnte wenigstens ansatzweise die Leistungsfähigkeit der neuen Technik demonstriert werden.