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Navstar Block-I Satellit in der Testkammer der Arnold AFB
Start der Atlas-64F mit dem ersten Navstar Satelliten
Der erste experimentelle Navigationssatellit vom Typ Navstar startete am 22.02.1978 mit einer Atlas-​F SGS-​1 Raketenkombination von der Vandenberg AFB. Eine spätere Auswertung von Telemetriedaten zeigte, daß nicht viel gefehlt hatte, und man die Rakete verloren hätte. Aus einem Leck im Triebwerksbereich waren extrem heiße Gase ausgetreten und hatten bereits Schäden an der Elektrik verursacht. Dennoch erreichte der Satellit den vorgesehen Übergangs– und später auch Arbeitsorbit. Insgesamt wurden zunächst sechs Satelliten dieser auch als NDS (Navigation Development Satellite) bezeichneten Serie gestartet. Die von Rockwell International gelieferten Satelliten verfügten über jeweils drei hochgenaue Rubidium-​Atomuhren mit einer Abweichung von lediglich 1 s in 36.000 Jahren. Allerdings fielen gerade diese Uhren sowohl bei Navstar 1 als auch bei Navstar 2 bald aus. Dennoch wurde das System weiter ausgebaut. Der operationelle Betrieb sollte zunächst mit vierundzwanzig Satelliten erfolgen, was eine Navigationsgenauigkeit von etwa 9 m ermöglicht hätte. Die Pläne wurden 1980 auf achtzehn Satelliten und 15 m Genauigkeit reduziert. Letztlich starteten aber bis zum 09.10.1985 nur elf Satelliten der ersten Generation. Zu diesem Zeitpunkt war die letzte der Uhren an Bord von Navstar 1 (SVN 01) gerade seit drei Monaten ausgefallen. Nach dem zunächst also schleppenden Aufbau des Netzes wurde das Programm aber Ende der 1980er Jahre forciert. In den 1990er Jahren erfolgte eine rasche Erweiterung des Orbitalsegments mit neuen verbesserten Modellen. Heute ist das Navstar System weder aus der militärischen noch aus der zivilen Luft– und Seefahrt oder dem Straßenverkehr wegzudenken.