Nach jahrelangen Vorbereitungen und mit mehrjähriger Verspätung begannen im Frühjahr 1981 endlich die konkreten Vorbereitungen zum Jungfernflug des ersten bemannten wiederverwendbaren Raumfahrzeugs, des Space Shuttle „Columbia“. Teil der Testkampagne war auch das sogenannte flight readiness firing (FRF) der drei SSME Flüssigkeitstriebwerke des Shuttle. Die 20-​sekündige Zündung der drei Triebwerke bildete den Abschluß eines sogenannten „wet“ countdown demonstration test, bei dem der gesamte Countdown bis einschließlich der Zündung der SSME durchexerziert wurde. Insbesondere die Abläufe der Bodenorganisation wurden dabei überprüft. Bereits am 29.12.1980 war der „Stack“ mit dem Crawler zum Startkomplex 39 A des Kennedy Space Center gerollt worden. Am 22.01.1981 erfolgte dann die Betankung des Außentanks mit flüssigem Wasserstoff und am 24.01.1981 mit flüssigem Sauerstoff. Dabei trat ein vollkommen unerwartetes Problem auf — an mehreren Stellen hatte sich die Schaumstoffisolierung des Tanks gelöst. Die beiden größten Schadstellen maßen etwa 2,1×2,4 m bzw. 1,2×1,2 m. Um weitere Verzögerungen auf dem Weg zum Jungfernflug des Space Shuttle zu vermeiden, entschied sich die NASA dafür, die notwendigen Reparaturen erst nach dem FRF vornehmen zu lassen. Über die lose Isolierung wurde kurzerhand ein Netz gespannt, um das Abfallen größerer Brocken zu verhindern. Am 20.02.1981 war es dann, nach dreimaliger Neuansetzung des Termins, soweit. Gesichert von jeweils vier Halteklammern an jedem der beiden Feststoffbooster, die bei diesem Test natürlich nicht gezündet wurden, absolvierte das Space Transportation System (STS) auf LC-​39 A in Cape Canaveral seinen entscheidenden letzten Probelauf. Die Zündung der Haupttriebwerke des Shuttle bildete den Abschluß einer langen Reihe von Prüfstandsversuchen zur Qualifizierung der Triebwerke. Trotz einiger Probleme war dieser Test insgesamt erfolgreich und bereitete den Weg für den Erstflug. Doch zunächst mußte Martin Marietta die abgelösten Bereiche der Isolierung wieder ankleben. Am 19.03.1981 saß die Crew des Jungfernflugs, John Young und Robert Crippen, für einen Probecountdown im Cockpit der „Columbia“. Doch erst zwei weitere Betankungstests am 25. und 27.03.1981 machten endgültig den Weg frei für den Start, der nun für den 10.04.1981 terminiert wurde.