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Saljut 6 mit angedocktem Sojus T-4 Raumschiff gesehen von Sojus 39
Die erste internationale Gastbesatzung während des fünften bemannten Zyklus der Raumstation Saljut 6 startete am 22.03.1981 um 14:59 UTC mit einer Sojus-​U 11A511U Rakete von Baikonur. An Bord von Sojus 39 befanden sich der russische Kommandant Wladimir Dshanibekow und der mongolische Forschungskosmonaut Jugderdemid Gurragchaa. Der Flug war Bestandteil eines Angebots an die sozialistischen Staaten des Interkosmos Programms, die alle eingeladen waren, einen Kosmonauten für gemeinsame Experimente an Bord der sowjetischen Raumstation Saljut 6 (und später Saljut 7) zu benennen. Am 23.03.1981 um 16:28 UTC koppelte Sojus 39 am Heck der Raumstation Saljut 6 an. Nach der Begrüßung durch die Stammbesatzung wurde das gemeinsame Forschungsprogramm aufgenommen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Erdfernerkundung. Selbst zum Raumfahrtprogramm beitragen konnte die Mongolei, in der es praktisch keine HighTech-​Industrie gab, natürlich kaum. Das Land zahlte für seinen Flug und profitierte von der Ausrüstung, die die Sowjetunion und andere Länder für das Programm entwickelt hatten. Für das Programm „Erdem“ standen dabei die Multispektralkamera MKF-​6 M aus der DDR und für „Solongo“ das Spektrometer Spektr-​15  (Bulgarien) sowie die topografische Stereokamera KATE-​140  (Sowjetunion) zur Verfügung. Ferner erfolgten materialwissenschaftliche Experimente und Strahlungsmessungen. Eingeschränkt werden mußten dagegen die medizinischen Experimente, da Gurragchaa deutliche Symptome der Weltraumkrankheit zeigte. Am 30.03.1981 um 09:57 UTC koppelte Sojus 39 mit den Gästen bereits wieder von der Saljut ab und landete um 11:41 UTC nach 188:42 h etwa 170 km südöstlich von Dscheskasgan in der kasachischen Steppe.