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„Tenma“ auf der letzten Stufe der M-3S

Die Serie astronomischer Forschungssatelliten des japanischen ISAS wurde am 20.02.1983 mit dem Start von ASTRO-​B „Tenma“ fortgesetzt. Eine Mu M-​3 S Feststoffrakete brachte ihre Nutzlast vom Raumfahrtzentrum Kagoshima auf eine anfängliche Umlaufbahn in durchschnittlich 500 km Höhe. Wie sein Vorgänger ASTRO-​A „Hinotori“ hatte auch „Tenma“ die zentrale Aufgabe, Röntgenstrahlungsquellen zu untersuchen. Der Schwerpunkt lag diesmal aber nicht bei der Erforschung der Sonne, sondern bei der Untersuchung anderer bekannter kosmischer Röntgenstrahlungsquellen (Sterne, Galaxien und Nebel). Aber natürlich auch in der Erforschung spontaner Röntgenstrahlungsausbrüche. Dazu verfügte der Satellit über mehrere, zum Teil gegenüber früheren Modellen erheblich verbesserte, Detektoren. Einige stammten vom GSFC der NASA. Insbesondere die erstmalige Beobachtung des Eisenspektrums diverser astronomischer Objekte führte zu interessanten Erkenntnissen. Leider litt der Satellit unter einigen technischen Problemen. Schwierigkeiten mit einem Schwungrad führten dazu, daß eine kontrollierte Rotation schon bald nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Im Juli 1984 fiel dann auch noch die Pufferbatterie des Satelliten aus, so daß Messungen nur noch in den Phasen des Orbits möglich waren, in denen sich „Tenma“ im Sonnenlicht bewegte. Da die Messungen fortan wenig effizient waren, wurden sie nur noch mit Unterbrechungen fortgeführt und am 11.11.1985 endgültig eingestellt.