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Start einer Titan-34D am 14.04.1984

Die Absicherung der USA vor einem möglichen Raketenangriff übernahmen in den USA seit den 1970er Jahren nicht nur diverse feste Radarinstallationen sondern auch mehrere geostationäre Frühwarnsatelliten. Diese wurden zunächst als IMEWS (Integrated Missile Early Warning System) bezeichnet, später erhielten sie die Bezeichnung DSP (Defense Support Program). Obwohl im Gegensatz zur ihren sowjetischen Pendants sehr langlebig, mußten auch diese Satelliten regelmäßig ausgetauscht werden. Am 14.04.1984 hob eine Titan-​34D Transtage Raketenkombination von Cape Canaveral ab. Erstmals kam diese Raketenkombination zum Start eines DSP Satelliten zum Einsatz. Bis 1982 waren die DSP Satelliten mit Titan-​23 C (ebenfalls mit Transtage Oberstufe) gestartet worden. Diese beförderte nun auch DSP F-​11  (DSP 12) direkt auf eine geostationäre Bahn. Obwohl Details zum Verlauf der Mission nicht bekanntgegeben wurden, gilt als sicher, daß der Satellit die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllte. DSP SVN-​12 war das letzte von vier Exemplaren des MOS/PIM (Multi-​Orbit Satellite/Performance Improvement Modification) Programms. Mit diesem wollte die USAF die vielfältigen neuen Bedrohungen durch sowjetische Raketen mit atomaren Mehrfachsprengköpfen (MRV und MIRV), Antisatellitenwaffen, mobile Interkontinentalraketen u.a.m. beantworten. Dafür entwickelte man bei TRW aus den bisherigen Block II Satelliten ein Modell, das dank verbesserter Abschirmung sowohl auf geostationären als auch auf hoch-​elliptischen Bahnen operieren konnte. Neue Sensoren und Elektronik, leistungsfähigere Solarzellen und größere Treibstoffvorräte zeichneten die Satelliten zudem aus. Letztlich kamen aber alle vier gebauten Exemplare doch auf GEO Orbits zum Einsatz. Auch hier profitierten sie von den Verbesserungen und erreichten eine lange aktive Lebensdauer.