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Das erste Außenbordmanöver zur Reparatur des beschädigten Antriebssystems der Raumstation Saljut 7 begann am 23.04.1984. Während Bordarzt Oleg Atkow an Bord blieb, verließen Leonid Kisim und Wladimir Solowjow die Raumstation. Ziel war die Vorbereitung der eigentlichen Reparatur. Da sich im Bereich des Raumstationsantriebes keine Haltegriffe befanden, war das angedockte Progress 20 Raumschiff am vorderen Frachtmodul mit einer speziellen Arbeitsplattform ausgerüstet wurden. Diese wurde nun vom Flugleitzentrum ZUP (engl. TsUP) ausgeklappt. Kisim und Solwjow mußten jedoch bis zu ihrem „Arbeitsplatz“ rund 15 m überwinden. Dabei führten sie rund 40 kg an Ausrüstungsgegenständen und Werkzeugen mit. Auch eine ausklappbare Leiter war darunter. Diese wurde mit speziellen Anker-​Pins an der Plastik-​Außenhaut der Gerätesektion von Saljut 7 befestigt. Auch der Werkzeugcontainer wurde derart fixiert. Damit hatten die beiden Kosmonauten ihre Aufgabe zunächst erfüllt und kehrten nach 4:15 h in die Raumstation zurück.
In den sowjetischen Medien wurde ungewöhnlich verhalten über das Außenbordmanöver berichtet. Dabei waren Aufenthalte sowjetischer Kosmonauten außerhalb der Raumstation damals noch viel seltener als heute. Als im September 1983 ein Leck im Oxidator-​System die Manövrierfähigkeit von Saljut 7 drastisch reduzierte, verneinte man zunächst jedwede Probleme, obwohl das US Fachmagazin „Aviation Week“ bereits detailliert und weitgehend zutreffend berichtet hatte. Später gestand man den Defekt zwar ein, versuchte aber, die daraus resultierenden Probleme kleinzureden. Dementsprechend fiel auch die Berichterstattung zu den Außenbordmanövern von Kisim und Solowjow aus. Daß es schließllich fünf Weltraumausstiege werden sollten, konnte da auch noch niemand ahnen. TASS gab immerhin bekannt, daß nach dem Ausstieg vom 23.04.1984 weitere Arbeiten geplant waren.