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Der erste Testflug der neuesten sowjetischen Trägerrakete, der Zenit-​2 11K77 , fand am 13.04.1985 von Baikonur statt. Die Entwicklung der Rakete war 1976 beschlossen worden und der Jungfernflug war für 1983 angesetzt. Technische und organisatorische Probleme hatten das Projekt jedoch erheblich verzögert. Im Dezember 1983 war endlich wenigstens der erste Startkomplex in Baikonur einsatzbereit. Doch die Erststufe der Rakete bereitete bei Prüfstandläufen noch erhebliche Probleme. Im April 1985 konnte dann endlich ein erster Flug mit der Zenit-​2  unternommen werden. Zum Verlauf der Mission gibt es widersprüchliche Aussagen. Sowjetische Quellen sprachen seinerzeit nämlich davon, daß lediglich ein ballistischer Testflug geplant war, wie er auch praktisch stattfand. Erst später wurde bekannt, daß es sich aber durchaus bereits um einen orbitalen Startversuch gehandelt hatte. Nutzlast der Rakete war dabei das Nutzlastäquivalent eines Zelina-​2  Satelliten. Die technische Bezeichnung lautete EPN-03.0694  (Abk. von russ. Эквивалент Полезной Нагрузки), instrumentiert mit einer Reihe von Sensoren. Doch wegen Problemen mit dem Kontrollsystem für den Treibstoffzufluß zum Zweitstufentriebwerk war der Kerosintank vorzeitig leer und ein Sensor gab nach 416 s Flug das Signal zur Notabschaltung.