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die M-3SII-1 mit „Sakigake“
Raumsonde Sakigake

Die japanische ISAS startete am 07.01.1985 erstmals eine eigene Tiefraumsonde. „Sakigake“ (SS 10 bzw. MS T5) war als Vorläufer der Sonde „Suisei“ bzw. Planet-​A konzipiert. Der Start erfolgte mit der neuen Mu M-​3SII Rakete vom Raumfahrtgelände Kagoshima. Ziel der Mission war die Erprobung der neuen Rakete, der Test der Installationen für die Tiefraum-​Kommunikation und natürlich die Erprobung der Bordsysteme der Raumsonde. Bedeutsam waren die Systeme für die Spinstabilisierung der Sonde, das Hydrazin Antriebssystem für Bahnkorrekturen, Sternen– und Sonnensensoren für die Navigation und die mechanisch entdrallten Parabolantenne. Zur wissenschaftlichen Ausrüstung zählten Instrumente zur Messung von Plasma­wellen­spektren, zur Erforschung des Sonnenwindes und zur Untersuchung des interplanetaren magnetischen Feldes. Diese Instrumentierung war auch für die eigentliche Kometensonde „Suisei“ vorgesehen. „Sakigake“ wurde auf eine heliozentrische Bahn befördert, die die Sonde am 11.03.1986 in 7 Mio. km Entfernung am Kometen Halley vorbeiführte. Am 08.01.1992 vollführte „Sakigake“ als erste japanische Raumsonde ein swing-​by Manöver an der Erde. Der Vorbeiflug fand in einer minimalen Entfernung von 88.997 km statt. Zwei weitere Vorbeiflüge folgten am 14.06.1993 und 28.10.1994. Danach waren die Hydrazin Vorräte der Sonde praktisch aufgebraucht. Eigentlich waren noch zwei weitere Kometen Observationen vorgesehen gewesen. Am 03.02.1996 sollte „Sakigake“ den Kometen Honda-​Mrkos-​Pajdusakova in nur 10.000 km Entfernung passieren. Und für den 29.11.1998 hatte man die Beobachtung von Giacobini-​Zinner aus 14 Mio. km Entfernung vorgesehen. Doch am 15.11.1995 brach der Funkkontakt zu der Sonde ab. Endgültig wurde die Kommunikation am 07.01.1999 eingestellt. Auch wenn „Sakigake“ nicht alle der erweiterten Missionsziele erreicht hatte, so zeigte das Unternehmen doch die erheblichen Fortschritte des japanischen Wissenschaftsprogramms. In den nächsten Jahrzehnten profilierte sich das ISAS zu einem Vorreiter bei kleinen innovativen Tiefraumsondenmissionen.