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SPOT 1
Viking Satellit

Mit der letzten noch vorhandenen Ariane-​1  Rakete startete am 22.02.1986 vom südamerikanischen Kourou der französische Erderkundungssatellit SPOT 1 auf eine sonnensynchrone Bahn im 800 km Höhenbereich. Nach einer mehrmonatigen Zwangspause infolge des Fehlstarts einer Ariane-​3  im September 1985 war die europäische Trägerrakete wieder im Geschäft. Mit dem von Matra Marconi im Auftrag des CNES gebauten Satellite Probatoire d’Observation de la Terre trat Frankreich in den direkten Wettbewerb zum amerikanischen Landsat System. Dieses dominierte Mitte der 1980er Jahre noch immer den weltweiten Markt für zivile Erderkundungs­informationen. SPOT war mit dem HRV (High Resolution Visible) System von 20 m Auflösung im Multispektral-​Bereich und 10 m panchromatischer Auflösung ausgerüstet. Die Schwadbreite der Aufnahmen lag bei 60 km. Da zwei HRV Systeme an Bord waren, konnte die Schwadbreite auf 117 km knapp verdoppelt werden. Eigens für die Vermarktung der Erdaufnahmen wurde das Unternehmen SPOT Image gegründet. Dieses empfing bis zum Ende der Mission mehr als 2,7 Mio. Bilder, die ersten am 23.02.1986. Denn SPOT 1 übertraf die projektierte Lebensdauer bei weitem. Erst am 17.11.2003 wurde der Satellit, obwohl noch immer funktionstüchtig, mit dem verbliebenen Treibstoff auf eine niedrigere Bahn befördert.
Gemeinsam mit SPOT 1 gelangte der kleine schwedische Forschungssatellit Viking auf eine polare Umlaufbahn, allerdings planmäßig mit größerer Exzentrizität als bei SPOT. Aufgabe des Satelliten war die Erforschung des Polarlichtphänomens, wozu er für Studien des magnetischen und elektrischen Feldes sowie der UV-​Strahlungs­bedingungen ausgerüstet war. Das Forschungsprogramm zur Plasmaphysik war auf acht Monate ausgelegt, man erhoffte sich aber eine Verlängerung der Mission. Schließlich stellte Viking seinen Betrieb nach knapp fünfzehn Monaten im All ein, nachdem die Alterung der Solarzellen die Energieversorgung zusammenbrechen ließ. Neben einer Fülle an anderen Meßdaten hatte dieser erste schwedische Satellit interessante Bilder des Nordlichtes geliefert, die zum besseren Verständnis der Zusammenhänge in der Ionosphäre führten.