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die startbereite M-3SII-3 mit dem „Ginga“ Satelliten
„Ginga“ bei der Startvorbereitung

Das japanische Institute of Space and Astronautical Science, das seit Jahren ein hohes Renommee dank seiner astronomischen Forschungssatelliten genoß, setzte diese Tradition am 05.02.1987 mit dem Start einer Mu M-​3SII von Kagoshima fort. Die Rakete beförderte den Röntgenforschungssatelliten „Ginga“ (Vorstartbezeichnung ASTRO-​C) auf einen 400 km Orbit. Drei Instrumente bildeten die wissenschaftliche Ausrüstung. Sie deckten den Energiebereich zwischen 1 und 500 keV ab. Wobei das Hauptinstrument, ein Proportionalzähler mit großer Detektorfläche von 4.500 cm² (Large Area Proportional Counter - LAC), eine Empfindlichkeit aufwies, die von 1,5 bis 37 keV reichte. Ein Detektor für Gammastrahlungsblitze (Gamma-​Ray Burst Detector - GBD) und ein Röntgenstrahlungsmonitor für die Durchmusterung des Himmels (All-​Sky Monitor - ASM) vervollständigten die Instrumentierung. Das LAC Instrument steuerten Wissenschaftler der University of Leicester und vom Los Alamos National Laboratory zu der Mission bei. Weitere beteiligte Institute waren die Nagoya University, die Osaka University, die Osaka City University, die Rikkyo University, das Institute of Cosmic Ray Research und das Rutherford Appleton Laboratory. Bis zu seinem Wiedereintritt am 01.11.1997 absolvierte „Ginga“ mehr als 1.000 Messungen von 350 verschiedenen Zielen. Eine Reihe von für die Astronomie bedeutsamen Entdeckungen basierten auf den Messungen des Satelliten. Ursprünglich war geplant gewesen, den Satelliten automatisch anhand von Messungen eines Sternensensors zur orientieren. Das funktionierte allerdings nicht wie gewünscht, so daß zur Ausrichtung letztlich ausschließlich Gyroskopdaten herangezogen wurden. Das beeinträchtigte den Erfolg der Mission aber nicht. Ein glücklicher Umstand, der die Bedeutung der Mission steigerte, war, daß der Start des Satelliten unmittelbar vor der Entdeckung der Supernova 1987 A (24.02.1987) erfolgt war. Zusammen mit den Röntgenteleskopen der sowjetischen Mir lieferten die Instrumente von „Ginga“ einige der wichtigsten Daten in der frühen Beobachtungsphase.