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Solidaridad (HS-601) Satellit
Thaicom Satellit der ersten Generation

Mit zwei Kommunikationssatelliten unterschiedlicher Betreiber an Bord startete am 08.10.1994 vom südamerikanischen Kourou eine Ariane-​44 L H10+. Bei den Nutzlasten, die unter Einsatz der mini SPELDA transportiert wurden, handelte es sich um Solidaridad 2, einen 3-​Achsen-​stabilisierten Hughes HS-​601  Satelliten und um Thaicom 2, einen ebenfalls von Hughes gefertigten HS-​376 L Satelliten mit Spinstabilisierung.
Solidaridad 2, der im Auftrag des mexikanischen Satellitenbetreibers TeleMex über 113° West positioniert wurde, verfügte über 18 C-​Band Transponder mit variabler Abstrahlleistung zwischen 10 und 16 W. Dazu kamen ein L-​Band Transponder für mobile Empfänger und 16 Hochleistungs Ku-​Band Transponder. Neben dem mexikanischen Staatsgebiet deckten die C– und Ku-​Band Transponder auch den Südwesten der USA ab. Ku-​Band Spot-​Beams konnten zudem auf Großstädte der USA (z.B. Chicago, Dallas, Houston, Los Angeles, Miami, New York, San Antonio, San Francisco, Tampa und Washington D.C.) gerichtet werden. Im C-​Band wurden auch die Karibik, Zentral– und weite Teile Südamerikas abgedeckt. Damit konnte der größte Teil der spanischsprachigen Bevölkerung in ganz Amerika mit mexikanischen Fernsehprogrammen versorgt werden. Im Juli 2006 wechselte Solidaridad 2 auf 114,9° West, wo der Satellit bis zur Außerdienststellung im Dezember 2013 verblieb. Seit Mai 2008 erfolgte allerdings bereits der Betrieb auf einer zunehmend inklinierten Bahn.
Thaicom 2, der im Auftrag der thailändischen Shinawatra Computer and Communications Co. Ltd. gestartet worden war, wurde ebenso erfolgreich wie Solidaridad 2 stationiert, jedoch über 78,5° Ost. Seine Kommunikationsnutzlast umfaßte 10 C– und lediglich 2 Ku-​Band Transponder. Das resultierte aus dem Einsatz des „light-​weight“ Modells des HS-​376  Satelliten. Dieses verfügte über eine kleinere Kommunikationsnutzlast, jedoch über mehr Treibstoff für Bahnmanöver. Dadurch stieg die erwartete Lebensdauer auf 13,5 Jahre an. Die SC&C konnte dank der C-​Band Abdeckung, die u.a. Japan und Singapur einschloß, internationale Übertragungen von Telefongesprächen, Videokonferenzen und Mobilfunk, aber auch digitale Audioübertragungen und Fernsehzuspielungen anbieten. Im Inland erweiterte die Ku-​Band Nutzlast dies um die Möglichkeit des Fernseh­direktempfangs. Dank einer 30-​jährigen Konzession des thailändischen Königs verfügte die SC&C über eine ausgezeichnete Wettbewerbssituation für das lukrative Satellitengeschäft in der Region. Bis zum März 2010 hatten sich die Treibstoffvorräte soweit verringert, daß die Inklination nicht mehr kontrolliert werden konnte. Im Herbst 2010 verließ der Satellit seine langjährige Arbeitsposition und wechselte für einige Wochen auf 50,5° Ost. Doch im November 2010 erfolgte die endgültige Außerdienststellung.