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Logos der beteiligten Unternehmen auf der Trägerrakete
der Zikada Satellit mit Astrid (im Vordergrund) und FAISAT (halb verdeckt)

Neben einem kleinen zivilen Navigationssatelliten des zivilen „Zikada“ Typs (Erzeugnis 11F643) hatte die Kosmos-​3M 11K65 M Rakete, die am 24.01.1995 von Plesetsk startete, zwei weitere Kleinsatelliten an Bord: den schwedischen Mikrosatelliten Astrid 1 und den privaten amerikanischen store-​and-​forward Kommunikationssatelliten FAISAT, der ersten kommerziellen US Nutzlast auf einem russischen Raketenstart. Den russischen Satelliten, der als einziger der Serie keine Kosmos Bezeichnung erhielt und der stattdessen lediglich als Zikada bezeichnet wurde (das nächste und zugleich letzte Exemplar flog hingegen als Kosmos 2315), integrierte man in das operative Netzwerk gleichartiger Satelliten. Astrid 1 dagegen, der von der schwedischen Raumfahrtagentur SSC stammte, untersuchte das aurorale Plasma und fertigte Fotos von Polarlichtern an. Er wurde gut eine Stunde nach dem Start vom Zikada Trägersatelliten abgetrennt. Am 06.02.1995 begannen die wissenschaftlichen Forschungen in vollem Umfang. Doch bereits am 01.03.1995 fiel ein Spannungswandler aus, der essentiell für alle drei wissenschaftlichen Experimente an Bord war. Damit war die wissenschaftliche Mission vorzeitig beendet. Immerhin diente Astrid 1 noch einige Monate erfolgreich technologischen Experimenten. Der FAISAT Satellit der Final Analysis Inc., der erst nach über vier Stunden von Zikada abgetrennt wurde, sollte dagegen als Prototyp für die geplante Little LEO Satellitenkonstellation dienen. Über dieses Netzwerk waren sogenanntes Personal Messaging und Voice Mail vorgesehen, das Tracking von Fahrzeugen und Frachtgütern sowie das Datenmonitoring entlegener Stationen. Allerdings war das 137 bis 960 MHz Frequenzband, daß die WARC dem System zur Verfügung stellte, relativ ungeeignet für den Zweck. Zahlreiche andere Funkdienste waren in dem Bereich bereits aktiv und zudem waren ionosphärische Einflüsse im VHF und UHF Frequenzband zu beachten. Die Kommunikationstests mit dem Satelliten verliefen wenig erfolgreich. Offenbar war die gewählte Sendefrequenz von 400,6 MHz nicht brauchbar. Eine geheime USAF Nutzlast, von der gelegentlich berichtet wurde, aktivierte man wohl gar nicht erst. Allerdings sollen hier finanzielle Gründe ausschlaggebend gewesen sein. Obwohl Final Analysis sein System sehr intensiv bewarb und auch immer neue Partner fand, kam es letztlich nie zu einer Realisierung des Projekts. Lediglich ein zweiter Experimentalsatellit, FAISAT 2v wurde noch gestartet.