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Wladimir Deshurow bei einer der EVAs im Mai 1995

Während sich das neue Raumstationsmodul „Spektr“ auf dem Weg zur Raumstation befand, bereitete sich die Besatzung der Mir auf ihr drittes Außenbordmanöver innerhalb von 10 Tagen vor. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen war dieses außerplanmäßig. Doch das Umsetzen der Solarzellenflächen vom „Kristall“ zum „Kvant“ 2 Modul hatte sich als zeitraubender als erwartet erwiesen. Und so verließen Wladimir Deshurow und Gennadi Strekalow am 22.05.1995 erneut die Raumstation durch die Luftschleuse des „Kvant“ 2 Moduls. 6:15 h waren zum Abschluß der Arbeiten veranschlagt. Doch diesmal ging es schneller. Zunächst wurde die zusammengefaltete Solarzellenfläche am Montagepunkt an der Außenhaut von „Kvant“ 2 montiert. Norman Thagard löste dann von seinem Kontrollpult im Inneren der Station das Entfalten der Paneele aus. Damit war die Energieversorgung des gesamten Orbitalkomplexes endlich wieder sichergestellt. Denn nach der Demontage der Solarzellenfläche hatte das angedockte Progress M-​27  Raumschiff den Zusammenbruch der Energieversorgung verhindern müssen. Das Ablegen des Transporters war extra um zwei Tage verschoben worden, doch konnte es nur noch wenig herausgezögert werden, da der Kopplungsstutzen für das Andocken des „Spektr“ Moduls freigemacht werden mußte. Um Spielraum für das Umsetzen von „Spektr“ zu schaffen, falteten die beiden Kosmonauten dann auch 13 von 28 Segmenten des am „Kristall“ Modul verbliebenen zweiten Solarzellenauslegers von Hand zusammen. So konnten die Solarzellen immerhin noch einen Teil Energie liefern. Nach 5:15 h kehrten die Kosmonauten von ihrem erfolgreichen Weltraumausflug zurück.