Der Schwestersatellit der erfolgreichen Wind Mission namens Polar startete am 24.02.1996 mit einer Delta 7925  PAM-​D von der Vandenberg AFB. Beide Satelliten bildeten den NASA Beitrag zum International Solar Terrestrial Program. Ziel des ISTP war die Bestimmung der Einflüsse der solaren Energie auf das irdische Magnetfeld. Wie der Name schon andeutet, beobachtete Polar die Polregionen der Erde, Gebiete, deren geomagnetische Erscheinungen von besonderem Interesse sind. Über den Polen finden Teilchen und Energie des Sonnenwindes in großer Höhe Eingang in die Erdmagnetosphäre. In geringerer Höhe wird die Energie von elektrischen Feldern und elektromagnetischen Wellen dann an Elektronen übertragen, die schließlich die Aurora verursachen, das Polarlicht. Polar operierte auf einer polaren Umlaufbahn mit großer Exzentrizität, welche ihn in mittlerer Höhe in Äquatornähe das vom Erdmagnetfeld eingeschlossene Plasma, den van Allen Gürtel, passieren ließ. Neben einigen reinen Meßinstrumenten hatte Polar auch eine Reihe von abbildenden Instrumenten an Bord, die die Polkappen im sichtbaren, ultravioletten und Röntgen-​Bereich des Spektrums untersuchten. Die Instrumentierung umfaßte: Toroidal Imaging Mass-​Angle Spectrograph (TIMAS), Plasma Waves Investigation (PWI), Hot Plasma Analyzer (Hydra), Comprehensive Energetic-​Particle Pitch-​Angle Distribution (CEPPAD), Charge and Mass Magnetospheric Ion Composition Experiment (CAMMICE), Polar Ionospheric X-​ray Imaging Experiment (PIXIE), Electric Fields Investigation (EFI), Ultraviolet Imager (UVI), Visible Imaging System (VIS), Thermal Ion Dynamics Experiment (TIDE) und Magnetic Fields Experiment (MFE). Sein Antriebssystem ermöglichte es Polar, über einen Zeitraum von mehreren Jahren regelmäßig die Umlaufbahn zu justieren. Zudem mußte die Spinrate von 10 min^–1  aufrechterhalten werden, während zwei Instrumentenplattformen entdrallt ausgeführt worden waren. Nach einer zwölf Jahre währenden wissenschaftlichen Mission erfolgte am 28.08.2008 die Außerdienststellung des Satelliten.