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Skynet 4 Satellit beim Hersteller BAeSS

Der vierte militärische Kommunikationssatellit des Skynet 4 Programms wurde am 10.01.1998 mit einer Delta 7925  PAM-​D von Cape Canaveral gestartet. Trotz einiger Anomalien während des Aufstiegs erreichte der Satellit sicher seine Umlaufbahn. Vor dem nächsten Start einer Delta II mußten Boeing und Aerojet aber dennoch ergründen, was die beiden „Shock Events“ ausgelöst hatte, die die Oberstufe der Rakete durchgeschüttelt hatten. Eine erste 10 g Spitze traf die Stufe während ihrer dritten Brennphase. Das Ereignis wiederholte sich während des folgenden „Depletion Burn“. Die ohne ihre Nutzlast nun viel leichtere Stufe wurde dabei sogar aus der Bahn geworfen und in eine heftige Taumelbewegung versetzt. Da war der Satellit aber schon auf der planmäßigen Transferbahn angekommen. Die ersten drei Satelliten der Skynet IV Serie hatten zwischen 1988 und 1990 ihre Bahnen erreicht, nun folgten drei weitere verbesserte Exemplare. Wie die Vorgänger von Matra Marconi Space (als Nachfolger von British Aerospace) gebaut, unterschieden sich die Satelliten von ihnen vor allem durch eine geänderte Kommunikationsnutzlast, was sich auch in einer gestiegenen Masse wiederspiegelte. Zu den 4 SHF-​Transpondern und den 2 UHF-​Transpondern waren nun noch 2 C-​Band Transponder hinzugekommen. Steuerbare Antennen für die Abstrahlung von scharf fokussierten Sendekeulen, eine höhere Leistung und ein verstärkter Schutz vor Störsignalen waren weitere Änderungen. Anfang 1999 erlangte der britische Skynet 4D Satellit eine ungewohnte Popularität. In den Massenmedien erschienen Meldungen, wonach Hacker die Kontrolle über den Satelliten übernommen hätten. Den Meldungen zufolge wollten diese die Kontrolle gegen Zahlung eines „Lösegeldes“ wieder dem britischen Militärs übergeben. Während das MoD den Vorgang energisch dementierte, erschienen weitere Meldungen, nach denen amerikanische und russische Spezialisten um die Kontrolle des eigentlich über 5° Ost stationierten Skynet 4D kämpften. Letztlich wurde bekanntgegeben, daß der Satellit lediglich eine vorübergehende technische Störung gehabt hätte. Interessanterweise wurden aber die öffentlich zugänglichen Bahndaten für den entscheidenden Zeitraum Ende Februar 1999 aus den Datenbanken gelöscht. Bekannt wurde jedoch, daß eine Versicherung 17 Mio. $ für ein nicht näher spezifiziertes Problem mit dem Satelliten gezahlt hatte.