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Zu einem finalen Außenbordmanöver auf der russischen Raumstation Mir brachen am 12.05.2000 die Kosmonauten Sergej Saljotin (Kommandant) und Alexander Kaleri (Bordingenieur) auf. Sie verließen die Station aus der Luftschleuse des „Kvant“ 2 Moduls. Mit einem Spezialklebstoff versiegelten sie Risse in der Außenhaut der Station, wobei sich das neu entwickelte Material ebenso wie das Werkzeug zum Aufbringen bewährten. Ein früherer Test mit dem Applikator war noch gescheitert. Ursprünglich hatten die Ingenieure gehofft, mit dem Spezialklebstoff das Leck im beschädigten „Spektr“ Modul abdichten zu können. Mittlerweile hatte man die Aussichtlosigkeit des Unterfangens aber eingesehen. Doch wenigstens ein Test sollte im Hinblick auf eine mögliche zukünftige Verwendung unternommen werden. Weiterhin suchten die beiden Kosmonauten am „Kvant“ Modul nach der Ursache für den Ausfall des Antriebs der dort montierten MCSA (Mir Cooperative Solar Array) Solarzellenfläche. Rasch wurden sie fündig. Mit bloßem Auge war erkennbar, daß ein Kabel einen Kurzschluß ausgelöst hatte und durchgebrannt war. Eine Reparatur mit den vorhandenen Ersatzteilen und Werkzeugen an Bord der Mir schied aus. Daher widmeten sich Saljotin und Kaleri der nächsten Aufgabe. Am SO Modul demontierten sie eine experimentelle japanische Dünnschicht-​Solarzellenfläche und brachten sie zur Inspektion zurück an Bord. Bevor sie aber die Luke hinter sich schlossen, vervollständigten sie noch die Fotodokumentation zum äußeren Zustand der Mir. Nach 5:03 h waren sie dann aber endgültig zurück in der Luftschleuse und schlossen ein weiteres Kapitel in der Geschichte der berühmten Raumstation.