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MDS 1 alias „Tsubasa“
DASH Prototyp (oben der Wiedereintrittskörper)

Erstmals kam am 04.02.2002 die japanische Trägerrakete H-​IIA Mod. 2024 (also die Ausführung mit zwei großen und vier kleinen Feststoffboostern) zum Einsatz. Der Start, der vor allem der Qualifizierung der Rakete dienen sollte, war vom 31.01.2002 auf den 03.02.2002 und schließlich den 04.02.2002 verschoben wurden. Technische Probleme beim Test der kryogenen Systeme und schlechtes Wetter über dem Startgelände von Tanegashima waren dafür verantwortlich. Die Rakete transportierte die beiden technologischen Nutzlasten „Tsubasa“ (Projektbezeichnung Mission Demonstration Test Satellite bzw. MDS 1) und Demonstrator of Atmospheric Reentry System with Hyper Velocity (DASH). Während der von der NASDA stammende MDS Strahlungsmessungen auf einer geostationären Transferbahn vornehmen sollte, handelte es sich bei DASH um einen Versuch zur Gewinnung von Informationen zum Hochgeschwindigkeits-​Wiedereintritt in die Atmosphäre. „Tsubasa“ lieferte zwanzig Monate Meßwerte und Telemetriedaten zum Verhalten von neuentwickelter Hardware unter den Bedingungen intensiver Strahlung. Diese sollten in die Entwicklung zukünftiger Satelliten einfließen. Das ISAS wollte dagegen mit DASH das Wiedereintrittssystem der geplanten Asteroidensonde MUSES-​C erproben. Nach dreitägigem Flug sollte das Feststofftriebwerk den Hoch­geschwindigkeits­wiedereintritt mit ca. 10 kms–1  initiieren. Die Landung war in der Hodh el Gharbi Region in Mauretanien geplant. Doch die Abtrennung von DASH von der zweiten Raketenstufe mißlang. Auch alle Rettungsversuche schlugen aufgrund eines nicht zu umgehenden Verkabelungsfehlers im Satelliten selbst fehl, so daß diese Mission als gescheitert angesehen werden mußte. Das VEP 3 (Vehicle Evaluation Payload) Sensorpaket wurde hingegen bewußt nicht von der Oberstufe abgetrennt. Seine batteriebetriebenen Sender übermittelten während des Aufstiegs der Rakete die Meßdaten von Beschleunigungs-​, Temperatur– und Akustik-​Sensoren am Nutzlastadapter. Erfolgreich verlief bei diesem Flug auch die testweise dritte Zündung der Zweitstufe.