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Start von Intelsat 903

Ursprünglich bereits für den 26.11.2001 geplant gewesen war der Start von Intelsat 903 auf einer Proton-​M. Der Startvertrag sah vor, die Proton-​M nur unter der Voraussetzung einzusetzen, daß zuvor ihr Erstflug ebenso wie drei Tests der Bris-​M Oberstufe erfolgreich verlaufen waren. Obwohl sich auch im Intelsat IX Programm Verzögerungen ergaben, lag das Proton-​M Projekt bald soweit zurück, daß die Realisierung des Starts mit der Rakete fristgerecht unmöglich war. Die Proton-​K hatte jedoch nicht die Kapazität zum Start eines solch schweren Satelliten auf einen Transferorbit. Erst eine neue Software für die Block-​DM Oberstufe machte ein komplexes Manöver mit drei Triebwerkszündungen möglich, wodurch die Nutzmasse auf eine Transferbahn auf 4.800 kg gesteigert werden konnte. Somit konnte der Start auf eine Proton-​K 8K82 K mit Block-​DM3 11S861-​01 Bugsierstufe umgebucht und für den 04.03.2002 terminiert werden — nachdem die Bedenken des Satelliteneigners ausgeräumt waren. Doch nochmals mußte der Start verschoben werden. Am 30.03.2002 hob die Rakete schließlich von Baikonur ab und beförderte die Block-​DM3  Bugsierstufe auf eine suborbitale Bahn, bevor diese erstmals zündete und eine 160 km Kreisbahn erreichte. Zwei weitere Zündungen im Verlauf von fast sieben Stunden machten daraus eine geostationäre Transferbahn, bevor sich die Stufe am 31.03.2002 von der Nutzlast trennte. In den nächsten Tagen manövrierte Intelsat 903 aus eigener Kraft auf eine Synchronbahn, wo er über 34,5° West stationiert wurde. IS-​903 , ein von Space Systems/Loral gebauter FS-​1300  Satellit, verfügte über insgesamt 76 C-​Band und 22 Ku-​Band Transponder, die jedoch nicht alle gleichzeitig aktiv waren. Als Nachfolger von Intelsat 601 versorgte er Amerika, Afrika und Europa mit Breitbanddaten– und Videodiensten. Die Abstrahlung von Radio– und Fernsehprogrammen, die Versorgung entlegener Regionen mit Telefonie und die Anbindung von Firmennetzwerken zählten ebenfalls zu den Möglichkeiten des Satelliten. Im Herbst 2017, der Satellit hatte bereits deutlich seine auf dreizehn Jahre berechnete Lebensdauer überschritten, verschob ihn die Intelsat auf 31,5° West und stellte die Kontrolle der Inklination ein. Man rechnete technisch mit einem möglichen Betrieb bis zum Jahr 2030 und beantragte tatsächlich eine Lizenzverlängerung um zehn Jahre bis 2027. Doch das Ende kam deutlich früher. Im April 2020 wurde Intelsat 903 auf einen „Friedhofsorbit“ angehoben und deaktiviert.