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SPOT 5 bei der Integration unter der Nutzlastverkleidung
3D Bild des Vesuv generiert aus Daten von SPOT 5

Der ursprünglich für den 10.04.2002 geplante Start des französischen Erderkundungssatelliten SPOT 5 gelang am 04.05.2002 ohne Probleme. Es war trotz der Verzögerung der sechste Ariane Start innerhalb von weniger als 100 Tagen! Die Ariane-​42P H10-​III flog mit ihrer Nutzlast in nördlicher Richtung entlang der amerikanischen Ostküste und setzte den — nach damaligen Planungen — letzten SPOT Satelliten nach 20 min auf einer sonnensynchronen Bahn aus. Primärer Sensor des Satelliten, der zukünftig die Hauptlast der Erderkundungsaufgaben von seinen teils noch aktiven Vorgängern übernehmen sollte, war das HRG (High Resolution Geometry) Instrument. Jeweils ein HRG blickte in, eines entgegen der Flugrichtung und eines direkt nach unten. Sie lieferten panchromatische Aufnahmen mit 5 m Auflösung oder multispektrale Aufnahmen mit 10 m Auflösung, die zu dreidimensionalen Bildern kombiniert werden konnten. Der Spektralbereich des HRG wurde bei SPOT 5 gegenüber den Vorgängern nochmals erweitert. Durch die Kombination von zwei gleichzeitig aufgenommenen Bildern und ihre Computernachbearbeitung konnte zudem bei Bedarf eine virtuelle Auflösung von etwa 2,5 m erreicht werden. Neu hinzugekommen war das Vegetation 2 System mit 1 km Auflösung. Es operierte auf fünf Spektralbändern und diente speziell der Dokumentation des Vegetationszustandes. Durch den großen Blickwinkel (110° entsprechend 1.150 km am Boden) bot es zudem eine tägliche globale Abdeckung. SPOT 5 war ursprünglich als System aus zwei baugleichen Satelliten konzipiert gewesen. Doch Budgetkürzungen erzwangen die Beschränkung auf ein Exemplar. Gleichzeitig endete mit SPOT 5 diese so erfolgreiche Baureihe. Die Nachfolge sollten kleinere, kostengünstigere und flexiblere Satelliten des Pléiades Programms übernehmen. Deren Start erfolgte dann auch 2011/12. Doch bereits 2008 hatten SPOT Image und EADS Astrium beschlossen, die beiden Pléiades-​HR Satelliten mit zwei neuen SPOT Satelliten zu verstärken, die sich vor allem durch eine große Schwadbreite auszeichnen sollten, wie man sie bei den früheren SPOT Modellen schätzen gelernt hatte. SPOT 6 und 7 erreichten dann 2012 bzw. 2014 ihre Bahnen.
Sekundäre Nutzlast der Ariane V151 war das Amateurfunkexperiment „Idefix“. Es bestand aus zwei Elektronikboxen, die mit der dritten Stufe der Ariane verbunden blieben. AMSAT-​F hatte das Projekt in Anspielung auf den ersten französischen Satelliten „Asterix“ benannt. Die Amateurfunkbaken trugen die Namen BreizhSAT-​OSCAR 47  (BO-​47 , Idefix CU1) bzw. BreizhSAT-​OSCAR 48  (BO-​48 , Idefix CU2). Auf beiden wurde neben einer Telemetriebake ein sogenannter Digitalker betrieben. Modul CU2 fiel bereits am 20.05.2002 aus, CU1 folgte am 10.06.2002. Dennoch hatten die batteriebetriebenen Nutzlasten ihren Zweck erreicht.