Der überraschende Start einer Molnija-M 8K78M mit Block-2BL Beschleunigungsstufe am 02.04.2003 vom nordrussischen Kosmodrom Plesetsk diente dem Transport des Kommunikationssatelliten Molnija-1 92 auf die charakteristische hochelliptische Umlaufbahn. Waren die Molnija-1 T Satelliten bis 1998 noch, wenn auch mit abnehmender Frequenz, regelmäßig gestartet worden, stand nun ihre Ablösung bevor. So waren seit Molnija-1 91 mehr als viereinhalb Jahre vergangen. Die Aufgaben der in den 1970er Jahren entwickelten Satelliten, die Übertragung von Funkdiensten sowie von Radio– und TV-Programmen im zivilen „Orbita“ Netzwerk sowie die militärische Kommunikation zwischen Stützpunkten, übernahmen inzwischen vor allem geostationäre Kommunikationssatelliten. Da allerdings die charakteristischen Bahnen der Molnija Satelliten vorteilhaft bei der Kommunikation in polnahen Regionen waren, plante das Militär zudem den Einsatz moderner Satelliten zur Fortführung des bisherigen Systems. Bis zu deren Verfügbarkeit blieben die altgedienten Molnija-1 T offenbar unverzichtbar. Molnija-1 92 unterstrich auch eindrucksvoll die inzwischen erreichte Stabilität des Molnija-Designs. Mit einer aktiven Lebensdauer jenseits der zehn Jahre übertraf er die Design-Lebensdauer um das Fünffache.