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Start der Zenit-3SL mit Thuraya 2

Im Frühjahr 2002 erteilte die Thuraya Satellite Telecommunications Co. Ltd. den Auftrag zum Start des zweiten Thuraya Satelliten. Dabei griff der Satellitenhersteller Boeing Satellite Systems auf eine Startreservierung zurück, die bereits 1996 bei der Sea Launch Company gebucht worden war. Thuraya 2 war ursprünglich als Reserveexemplar für Thuraya 1 gebaut worden. Nachdem auch dieser Satellit die typischen Probleme des BSS-​702  Modells mit den Solarkonzentratoren entwickelte, reklamierte Thuraya einen Versicherungsschaden in Höhe von 371 Mio. $ und gab den Start von Thuraya 2 frei. Gleichzeitig schloß man mit Boeing Satellite Systems einen Vertrag über die Lieferung eines dritten Satelliten ab. Als Starttermin für Thuraya 2 wurde der Januar 2003 vorgesehen. Er verzögerte sich jedoch zunächst auf den 04.04.2003, um dann schließlich am 10.06.2003 stattzufinden. Von der schwimmenden Startplattform „Odyssey“ hob die Zenit-​3SL Rakete an diesem Tag mit ihrer 5.177 kg schweren Fracht ab. Gegenüber Thuraya 1 waren an dem BSS-​GEM (geo mobile) Satelliten einige Änderungen vorgenommen worden. Vor allem war Boeing zu einem herkömmlichen Solarzellendesign zurückgekehrt, was jedoch eine Vergrößerung der Spannweite bedingte. Die sonstige konstruktive Auslegung hatte sich bewährt, insbesondere auch die 12,25 m durchmessende L-​Band Antenne mit ihren 128 aktiven Elementen. Der Satellit erreichte mit zwei Zündungen der Block DM-​SL Endstufe den vorgesehenen Transferorbit, bevor er auf eine Synchronbahn manövrierte. Stationiert wurde er schließlich bei 42° Ost. Durch eine Rekonfiguration der Ausleuchtzone von Thuraya 1 erhöhte sich mit der Inbetriebnahme von Thuraya 2 nicht nur die Kapazität des Thuraya Systems für die satellitengestützte Mobilfunkkommunikation, auch die Reichweite konnte durch eine bessere Abdeckung von Teilen Afrikas erhöht werden.